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Rücktritt: Tränen in Barças Kabine

Rücktritt

Tränen in Barças Kabine

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    Barcelona Der Schock über den Rückfall und den Rücktritt des krebskranken Trainers Tito Vilanova war beim FC

    So soll der unerwartete Schlamassel im Starensemble von Lionel Messi, Neymar, Xavi & Co. nur einen knappen Monat vor Beginn der Liga gelöst werden. Den Namen des neuen Trainers will Klubboss Sandro Rosell möglichst schon vor dem ersten Testspiel Barças an diesem Mittwoch bei Bayern München bekannt geben.

    Ausgerechnet Heynckes, der mit den Bayern vorige Saison das historische Triple gewann und Messis Elf mit einem 7:0-Gesamtergebnis im Halbfinale aus der Champions League warf, könnte dann auf der Bank des Gästeteams Platz nehmen. Sport erklärt seinen Lesern, warum der 68-Jährige der heißeste Anwärter sein soll: „Er hat Charakter, viel Erfahrung, spricht Spanisch, hat in Spanien Real Madrid trainiert und zum Meister gemacht. Und hat keinen Klub.“ Allerdings hat Heynckes inzwischen abgewunken. Er sei mit seinem jetzigen Leben sehr zufrieden. Favorit auf den Posten ist nach Einschätzung der spanischen Medien nun Luis Enrique. „Luis Enrique ist die Nummer eins“, titelte die Sportzeitung Mundo Deportivo gestern. Der 43-Jährige trug von 1996 bis 2004 das Trikot von Barça und war danach als Coach der zweiten Mannschaft der Katalanen sehr erfolgreich. Enrique steht seit einigen Wochen beim Erstligisten Celta Vigo unter Vertrag, was allerdings nichts bedeutet, wenn der FC Barcelona ruft.

    Als Vilanova seinen Schützlingen am Freitag in der Kabine die Hiobsbotschaft übermittelte, sollen bei den Spielern viele Tränen geflossen sein. Als dann Klubboss Rosell auf der Pressekonferenz die Nachricht vorlas, blickten etwa Weltfußballer Messi und Kapitän Carles Puyol mit verschränkten Armen bestürzt gen Boden. „Die jüngsten Untersuchungen haben ergeben, dass die nötige Behandlung von nun an mit der Ausübung einer Trainertätigkeit unvereinbar ist“, hatte Rosell erklärt. Das Leben gehe aber weiter, man werde auch diesen Rückschlag überstehen, beteuerte er. Der 44-Jährige Vilanova selbst äußerte sich am Samstag mit einem emotionalen offenen Brief und dankte Barcelona für „fünf wundervolle Jahre“. „Es ist der Moment gekommen, dass sich mein professionelles Leben verändert und dass ich meine Energie und Anstrengungen der Behandlung der Krankheit widme“, schrieb er in der Veröffentlichung auf der Internetseite des Klubs. Die Ärzte hätten ihm erklärt, dass die Behandlung nicht vereinbar mit den „Verantwortlichkeiten eines Trainers der ersten Mannschaft“ sei.

    Beim Nachfolger des neuen Bayern-Trainers Josep Guardiola war Ende 2012 ein Krebsleiden an der Ohrspeicheldrüse neu ausgebrochen. Nach einem ersten Eingriff im November 2011 musste der frühere Co-Trainer deshalb am 20. Dezember zum zweiten Mal operiert werden. Danach führte er Barça in der Primera Division zum Meistertitel.

    Nachdem sich Vilanova beklagt hatte, von Guardiola während der Krebsbehandlung in New York alleingelassen worden zu sein, äußerte sich der Münchner Coach geschockt über den Rückfall.

    „Mir fällt es schwer, auf Deutsch darüber zu reden“, sagte Guardiola sichtlich bewegt. Und fügte nach einer Pause hinzu: „Ich liebe ihn. Ich wünsche ihm und seiner Familie jetzt ganz viel Kraft.“ (dpa)

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