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Rot-Sperre: FC Bayern: Ist die UEFA gnädig mit Monsieur Ribéry?

Rot-Sperre

FC Bayern: Ist die UEFA gnädig mit Monsieur Ribéry?

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    Franck Ribery (ddp)
    Franck Ribery (ddp) Foto: mw

    Franck Ribéry hat momentan einen Lauf, allerdings einen Negativen. Zuerst wird ihm ein Verhältnis zu einer zu dieser Zeit noch minderjährigen Prostituierten nachgesagt, dann handelt er sich mit einem harten Foul seine erste Rote Karte für seinen Verein Bayern München ein - und das im Halbfinal-Hinspiel der Champions League. Der Super-Gau.

    Noch ist nicht klar, ob der französische Dribbel-Künstler bei einem möglichen Finale im Estadio Santiago Bernabeu auf dem Rasen stehen darf. Das hat die UEFA in der Hand. Aber: Die Entscheidung ist bis nach dem Rückspiel in Lyon vertagt, das bedeutet banges Warten für Ribéry und die Bayern-Verantwortlichen.

    Franck Ribéry hatte sich nach den Schlagzeilen um die französischen Prostituierten so viel für das Spiel in der Allianz Arena vorgenommen hatte. Er spielte in den ersten 30 Minuten der Partie hervorragenden Fußball. Er erinnerte an den Ribéry vor seiner langwierigen Verletzung, schien Spaß am Spiel zu haben - das, was ein Genie wie er braucht.

    Doch dann kam der unrühmliche Abgang: Nach seinem ersten Foul - einem harten, aber sehr unglücklichen Einsteigen gegen Lisandro Lopez - zeigte der italienische Schiedsrichter Roberto Rosetti sofort die Rote Karte. 69.000 Menschen in der Allianz Arena und Millionen Bayern-Fans vor den Fernsehgeräten trauten ihren Augen kaum.

    "Ich glaube, dass man die nicht geben kann. Das ist ein Foul von vorne gewesen, nicht von hinten und auch nicht von der Seite. Ob man überhaupt etwas machen kann, ist fraglich, aber wenn, dann muss man Gelb geben. In so einer Situation Rot zu geben, halte ich für sehr fragwürdig", kritisierte Vereinspräsident Uli Hoeneß hinterher den Platzverweis für seinen Schützling.

    Doch es wäre nicht die oft propagierte Bayern-Familie, stünde sie nicht in der Not hinter ihren Spielern. "Bayern München ist eine große Familie und bei großen Familien hält man zusammen", betonte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

    Denn Trost kann der kleine Franzose sicherlich gebrauchen, vor allem wenn sich die UEFA dazu genötigt sieht, Ribéry für mehr als ein Spiel zu sperren."Ich hoffe jetzt, dass die UEFA auch gesehen hat, dass die Entscheidung extrem hart war und dass sie die Sperre so auslegt, dass er, sollten wir das Finale erreichen, dann wieder zur Verfügung steht", sagt Rummenigge.

    Auch der Macher des Bayern-Erfolgs, Louis van Gaal, ist von nur einem Spiel Sperre überzeugt: "Ich denke, wenn die Kommission auch diese Bilder sieht, dann sind sie meiner Meinung." Die Hoffnung ist also groß, dass ihr Top-Star auf der linken Seite beim Gewinn der Champions League mithelfen darf.

    Vergessen machen kann Franck Ribéry die Negativ-Schlagzeilen jedoch auch sehr schnell selbst. Schon am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach hat er aber die Chance, sich selbst mit einer guten Leistung aus dem Tal der Tränen zu ziehen und die Meisterschaft vorzuentscheiden. "Ich denke, er kommt am Samstag wieder stark zurück", kündigte auch Arjen Robben an. Von Sebastian Hrabak

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