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Risiko Monaco: Bei Fehler "kann es vorbei sein"

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Risiko Monaco: Bei Fehler "kann es vorbei sein"

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    Risiko Monaco: Bei Fehler «kann es vorbei sein»
    Risiko Monaco: Bei Fehler «kann es vorbei sein» Foto: DPA

    "Wenn du hier einen kleiner Fehler machst, kann es vorbei sein", sagte Vizeweltmeister Sebastian Vettel vor dem Großen Preis von Monaco. "Man muss immer auf den Punkt wach sein. Die Fahrer sind am Anschlag." Der dreimalige Weltmeister Nelson Piquet hatte die wilde Hatz durch die Häuserschluchten vor rund einem Vierteljahrhundert mit "Hubschrauberfliegen durchs Wohnzimmer" verglichen. Diese ebenso krasse wie zutreffende Einschätzung gilt noch heute uneingeschränkt.

    "Man fährt hier mit unglaublich hoher Geschwindigkeit direkt an den Leitplanken vorbei", beschrieb Michael Schumacher eine der besonderen Herausforderungen. Der Rekord-Weltmeister aus Kerpen strebt seinen sechsten Triumph beim Kult-Grand-Prix an.

    Um das Rennen auf dem Risiko-Kurs mit heilem Rennauto überstehen zu können, sind primär fahrerische Künste, aber auch Glück im richtigen Moment Voraussetzung. "Das ist schon eine extreme Herausforderung", sagte Red-Bull-Pilot Vettel aus Heppenheim zu dem als Highlight im Formel-1-Kalender geltenden Grand Prix.

    Als besonders heikel gilt die erste K.o.-Runde der Qualifikation. Jeder der 24 Piloten muss versuchen, eine möglichst schnelle Runde zu fahren, um nicht zu den sieben Langsamsten zu gehören, die "aussortiert" werden. In diesen 20 Minuten wird das Gedränge auf der nur 3,340 Kilometer langen Strecke extrem. Dass es so gut wie keine Auslaufzonen gibt, erschwert die Aufgabe. "Das wird ganz schön knifflig", urteilte Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter Jenson Button.

    "Es gibt nicht viel Platz. Das wird ein Lotteriespiel, eine freie Runde hinzukriegen", prognostizierte Schumacher. "Das wird sehr eng und hektisch", pflichtete Vettel bei. Die Fahrervereinigung GPDA hatte dafür plädiert, die erste Runde des Qualifyings zu splitten. Auch der Internationale Automobil-Verband FIA hätte den Vorschlag unterstützt. Aber einige Teamchefs lehnten ab. Diese seien der Meinung gewesen, "dass sie von der normalen Variante und dem zu erwartenden Chaos mehr profitieren könnten", sagte Schumacher.

    Um das Unfallrisiko zu minimieren, appellieren die Piloten in ihrem Briefing nun, einem Konkurrenten nicht durch unachtsames Fahren die schnelle Runde zu ruinieren. Es gelte, die "Rückspiegel noch mehr zu benutzen", betonte Mercedes-Fahrer Schumacher.

    Aber auch die Monaco-Verantwortlichen haben viel getan, um die bestmögliche Sicherheit auf dem Stadtkurs zu garantieren. "Es wird bei Unfällen nirgendwo besser und schneller geborgen", lobte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Die medizinische Versorgung sei "exzellent. Es gibt nirgendwo so viele Ärzte an der Strecke."

    Zusammengerechnet 33 Kilometer Leitplanken säumen die Straßenränder. Damit eventuell abfliegende Wrackteile oder Reifen nicht in die direkt an die Piste heranreichenden Zuschauerränge fliegen können, wurden 20 000 Quadratmeter Drahtgeflecht gespannt. Barrieren aus 5000

    Rund um den Kurs sind 18 Ärzte, 36 Rettungssanitäter, 35 Krankenschwestern und 80 Erste-Hilfe-Kräfte im Einsatz. Zudem stehen zwei Hubschrauber, 25 Rettungswagen und drei Spezialfahrzeuge zur Verfügung.

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