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Ribéry und seine Zehen: FC Bayern: Van Gaal ist sauer

Ribéry und seine Zehen

FC Bayern: Van Gaal ist sauer

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    Van Gaal: Gegen Bochum schwerer als gegen Juve
    Van Gaal: Gegen Bochum schwerer als gegen Juve Foto: DPA

    Bayern München wird ohne Franck Ribéry in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga starten - und das stinkt Louis van Gaal gewaltig.

    Schon vor dem Ende des Trainingslagers im sommerlich warmen Dubai kündigte der Trainer an, dass der Franzose nach seiner Zehenblessur beim Heimspiel-Auftakt gegen 1899 Hoffenheim nicht einmal als "Joker" auf der Bank sitzen werde. "Nein, nein", antwortete der Holländer entschieden auf die Frage, ob Ribéry bei einer raschen Rückkehr ins Mannschaftstraining wenigstens zum 18- Mann-Kader gehören könnte. Van Gaal wird den Mittelfeldstar auch nicht zum einzigen Testspiel während der kurzen Winter-Vorbereitung beim FC Basel mitnehmen.

    Im Grunde war alles perfekt für den 58 Jahre alten Holländer in Dubai - Wetter, Training und Verfassung der Mannschaft. "Ich bin sehr zufrieden, so muss eine Vorbereitung sein", sagte er. Allein die neuen Probleme des französischen Patienten drückten mächtig auf van Gaals Laune. "Ich bin sauer, weil er ein sehr gutes Trainingslager nicht mitgemacht hat", erklärte der Trainer. Auch zwei Tage vor der Rückreise aus den Arabischen Emiraten, konnte Ribéry wieder nur individuell üben, die meiste Zeit in Socken. Ein wenig jonglierte er so auch mit dem Fußball - aufmerksam beobachtet vom eingeflogenen Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.

    "Das Ziel im Trainingslager war auch, Robben und Ribéry zu integrieren in die Mannschaft. Es ist eine Enttäuschung, dass er immer noch nicht trainiert hat mit der Mannschaft", sagte van Gaal und klagte: "Das war eine Woche, um alles aufzubauen. Jetzt muss ich ihn wieder mitten im Wettkampf integrieren. Das ist schwierig für ihn, für mich und die Mannschaft." Zumal Ribéry ohnehin Rückstand habe nach der langwierigen Patellasehnen-Entzündung am Knie. Das Nagelbett an den beiden großen Zehen sei zwar inzwischen wieder trocken, "aber er muss noch in die Schuhe", sagte van Gaal. Und Lauftraining allein nütze wenig. "Laufen ist für Tiere. Fußball ist mit Hirn, Ball und Widerstand", bemerkte der Coach.

    Van Gaal rechnet mit zwei bis drei Wochen, bis Ribéry wieder Anschluss findet. "Die Mannschaft ist hier", sagte er und hob dabei die rechte Hand in Kopfhöhe. "Ribéry ist immer noch hier", erläuterte der Holländer zum deutlichen Vergleich mit der Hand in Bauchhöhe.

    Ein Lichtblick war dagegen Arjen Robben, bis er sich im Training eine Fußverletzung zuzog und nun erneut auszufallen droht. Der Niederländer knickte nach einem Zweikampf mit dem rechten Fuß um und musste die Übungseinheit wegen starker Schmerzen abbrechen. Eine genaue Diagnose über die Schwere der Verletzung gab es zunächst nicht. Der in dieser Saison von Real Madrid nach München gewechselte 25 Jahre alte Fußball-Profi soll von Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersucht werden.

    Robben sollte gegen Hoffenheim zur Startelf gehören, die bei den Trainingsspielen in Dubai stets diese Besetzung hat: Butt im Tor. Davor die Abwehr mit Lahm, van Buyten, Demichelis und Badstuber. Die Mittelfeldreihe bilden Robben, van Bommel, Schweinsteiger, Müller. Und im Sturm bleiben wie zuletzt Gomez und Olic erste Wahl. Miroslav Klose wird auch das WM-Jahr auf der Ersatzbank beginnen, ebenso Anatoli Timoschtschuk.

    Van Gaal sieht sich nach dem schwierigen Anpassungsprozess auf einem guten Weg mit dem Team und in einer deutlich verbesserten Ausgangsposition. "Das Ziel ist die Meisterschaft. Wir sind zwei Punkte hinter Leverkusen und einen hinter Schalke. Wir waren mal acht zurück", betonte er. Man habe zudem "hart trainiert" in Dubai. "Ich denke, dass wir schon sehr weit sind." Im Eröffnungsspiel der Rückrunde gegen Hoffenheim will der Rekordchampion gleich ein Zeichen setzen, sagte Torhüter Jörg Butt: "Es ist extrem wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen und ein Signal an die Bundesliga zu geben. Wir müssen sofort voll da sein und gewinnen." Dann wären die Bayern nach langer Zeit zumindest für eine Nacht mal wieder Tabellenführer. (dpa)

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