Mesut Özil stand in der Kritik. Warum, das weiß man nach dem Spiel gegen Olympique Lyon nicht mehr. Denn Özil zeigte eindeutig, wer das Sagen im Mittelfeld von Real Madrid hat.
Der kleine Deutsch-Türke wirbelte über Zweidrittel der Spielzeit durch das Bernabeu Stadion, bereitete mit einer Ecke das Tor von Karim Benzema vor und schoss selbst in den Kasten von Hugo Lloris ein. Es war ein Sahnetag, den der gebürtige Gelsenkirchener am Dienstagabend in der Champions League erwischte.
Für Real-Trainer Jose Mourinho war es hingegen eine ungewohnte Perspektive. Das Enfant terrible durfte nach seiner Sperre in der Partie gegen Olympique Lyon erstmals wieder auf der Bank Platz nehmen. Und was der Portugiese so aus der Nähe zu sehen bekam, hat ihm gefallen. Ungefährdet sammelten die Madrilenen unter der Führung von Mesut Özil und Sami Khedira den nächsten Sieg. Diesem war es ein 4:0 gegen Angstgegner Olympique Lyon.
Khedira hat hohen Stellenwert bei Mourinho
Voll des Lobes war Mourinho nach der Partie für Khedira, der sein erstes Pflichtspiel-Tor im Trikot der Königlichen erzielte. "Nach den Länderspielen habe ich ihm eine Pause gegeben, damit er stark ist für das heutige Spiel. Und das war er, er war sehr stark."
Zwei Minuten nach der Pause erhöhte der Ex-Stuttgarter auf 2:0, nachdem der ehemalige Lyon-Stürmer Karim Benzema die Führung erzielte hatte. Den dritten Real-Treffer erzielte offiziell Lyon-Schlussmann Hugo Lloris, der eine Hereingabe von Mesut Özil ins eigene Tor lenkte.
Mourinho über Özil: "Stolz, dass er für uns spielt"
Für Özil hatte Mourinho noch mehr Lob übrig als für alle anderen Spieler seines Teams: "Jedes Mal, wenn er den Ball berührt, macht er wunderschöne Dinge. Wir sind sehr stolz, dass er für uns spielt."
Dennoch glaubt Mou daran, dass Özil noch besser spielen kann. "Er muss sein Spiel noch auf ein anderes Niveau heben, letztes Jahr hat er besser gespielt." Trotzdem ließ der Portugiese den Weltstar Kaka über lange Zeit auf der Bank schmoren, ehe er Özil für den Brasilianer aus der Partie nahm.
Den 4:0-Endstand stellte Sergio Ramos zehn Minuten vor dem Ende her - da stand der Sieg gegen den einstigen Angstgegner Lyon, der zuvor in acht Duellen mit Real nur einmal verloren hatte, längst fest. Real ist mit neun Punkten und 8:0-Toren nach drei Spielen fast sicher im Achtelfinale.