Das gestrige Votum war klar und unmissverständlich: Nein zu Olympia in München. Damit werden 2022 werden definitiv keine Olympischen Winterspiele in Bayern stattfinden. Eine 0:4-Klatsche für die Verantwortlichen in Politik und Sport.
Nach der deutlichen Absage an eine Bewerbung für die Winterspiele wird heute in Politikerkreisen und Sportverbänden nach den Ursachen für die Ablehnung der Bürger gesucht.
Harsche Kritik am IOC
Gerade das Internationale Olympische Komitee (IOC) muss sich nun vielen Fragen stellen. Es herrsche laut FIS-Präsident Gian-Franco Kasper "ein Misstrauen gegen das
Ähnlich sieht es Olympia-Gegner Ludwig Hartmann: "Es hat nicht der Sport verloren, sondern das IOC", befand der Fraktionschef der Grünen im Bayerischen Landtag am Sonntagabend im Bayerischen Fernsehen.
Eindeutiges Votum zu Olympia-Bewerbung
Die Olympia-Pläne Münchens waren am Sonntagabend in allen vier Austragungsorten durchgefallen. Für den Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper sei das klare Nein auch ein Beleg dafür, dass die Bürger in Zukunft generell keine Spiele mehr in Bayern haben wollen. "Nein, es gibt keine Hintertürchen. Es ist die Aussage der Bürger." Es sei offen diskutiert worden und nun gebe es eine klare Entscheidung gegen Olympia.
"Ich glaube, es ist eine generelle Skepsis gegenüber sportlichen Großereignissen", äußerte sich der DOSB-Generaldiektor weiter.
Breite Enttäuschung in Politik und Sport
"Es ging nicht mehr um Teile der Bewerbung, sondern plötzlich um die Generalkritik", meinte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nach der heftigen Niederlage der Befürworter bei den vier Bürgerentscheiden in den geplanten bayerischen Wettkampfregionen.
Der Deutsche Skiverband (DSV) machte eine "Angst-Stimmung" in der Bevölkerung für das Münchner Olympia-Aus verantwortlich. "Da versucht man das zu bewahren, was man hat", sagte
Kein Wintermärchen in Deutschland
Sehr enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung zeigte sich auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: "Auch wir vom Fußball haben dieses Vorhaben mit voller Überzeugung unterstützt, weil wir selber die Erfahrung gemacht haben, welch positive Auswirkungen eine solche Veranstaltung hat", erklärte er am Montag im österreichischen Reith bei Kitzbühel im Rückblick auf das Sommermärchen der Fußball-WM 2006 in Deutschland.
Für Niersbach sei die Entscheidung der Bürger gegen Olympia vor allem eine "verpasste Chance" für ganz Sport-Deutschland. "Man hat den Weg des Bürgerentscheids gewählt. Das ist Demokratie - die Mehrheit will es so. Leider, leider, auch aus Sicht des Fußballs, muss man dann die Akte zuklappen."
CSU glaubt weiter an Großveranstaltungen
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) reagierte ebenfalls sehr enttäuscht auf das Scheitern der Bewerbung. Für den
Trotzdem glaube er, "dass es für andere Ereignisse durchaus wieder Begeisterung geben kann."dpa/AZ