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Reaktionen: Franz Beckenbauer: "Einer der besten Mitspieler, die ich je hatte!“

Reaktionen

Franz Beckenbauer: "Einer der besten Mitspieler, die ich je hatte!“

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    Fußball-Legenden beim Wimpeltausch: Helmut Haller 1974 mit Franz Beckenbauer.
    Fußball-Legenden beim Wimpeltausch: Helmut Haller 1974 mit Franz Beckenbauer. Foto: AZ Archiv

    Franz Beckenbauer(ehemaliger Nationalspieler): „Die Nachricht vom Tod von Helmut Haller stimmt mich sehr traurig! Er war definitiv einer der besten Mitspieler, die ich je hatte!“

    Wolfgang Niersbach (Präsident des Deutschen Fußball-Bundes): „Helmut Haller gehörte zu den überragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballs. Unvergessen sind seine großartigen Leistungen – speziell bei der Weltmeisterschaft 1966. Sein Tod macht uns sehr traurig.“

    Helmut Haller: Die Fußball-Legende aus Augsburg

    Der Augsburger Helmut Haller war in den 60er und 70er Jahren ein Aushängeschild des deutschen Fußballs. Bis heute wird er als Fußball-Idol verehrt.

    Geboren wurde Helmut Haller am 21. Juli 1939 in Augsburg.

    Von 1948 bis 1962 spielte er beim Ballspiel-Club Augsburg (BC Augsburg, BCA).

    Von 1957 bis 1959 und in der Saison 1961/1962 spielt er in der Oberliga Süd.

    Für gerade einmal 300.000 Mark wechselte das Nachwuchstalent 1962 nach Italien und bestritt dort für den FC Bologna Punktspiele in der Serie A.

    Haller war einer der ersten deutschen Fußballer, die in der italienischen Serie A zum Weltstar reiften. Mit Juventus Turin und dem AC Bologna wurde er insgesamt dreimal Meister.

    1964 wurde Helmut Haller zum italienischen «Fußballer des Jahres» gewählt.

    1958 wurde er erstmals in der deutschen Elf eingesetzt, im A-Länderspiel gegen Dänemark. Deutscher Trainer war damals Sepp Herberger.

    Der offensive Mittelfeldspieler trug insgesamt 33 Mal das deutsche Trikot.

    Haller nahm 1962, 1966 und 1970 an der Fußball-Weltmeisterschaft teil.

    Seinen größten WM-Erfolg feierte der Augsburger mit dem zweiten Platz bei der WM in England. Damals siegte England durch das berühmte "Wembley-Tor" gegen Deutschland. Haller schoß damals das deutsche Führungstor zum 1:0.

    Bei der WM 1970 kam Helmut Haller mit der Auswahl auf den dritten Platz.

    Mit seiner Heimkehr nach Augsburg und damit zum - damals aus BCA und Schwaben Augsburg entstandenen - FCA löste Helmut Haller 1973 eine regelrechte Fußball-Euphorie aus.

    1979 beendete Haller seine Karriere als Fußballspieler.

    Zuletzt hatte sich Helmut Haller auch aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

    2006 erlitt er einen Herzinfarkt, von dem er sich nie wieder richtig erholte.

    Im Oktober 2012 starb Helmut Haller im Kreis seiner Familie.

    Peter Bircks (Geschäftsführer des FC Augsburg): „Helmut Haller war einer der größten Fußballhelden der Nachkriegsgeschichte und hat den Augsburger Fußball und Generationen von Fußballern geprägt“, hob Peter Bircks, Aufsichtsratsvorsitzender des bayerisch-schwäbischen Bundesligisten, hervor. „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie.“

    Uwe Seeler (Ex-Nationalspieler): „Ich hatte geglaubt, dass es nicht ganz so schlimm ist“, sagte er der dpa. „Ich wusste, dass es ihm in letzter Zeit nicht mehr ganz so gut ging, insofern war ich vielleicht doch ein bisschen vorbereitet.“ Der DFB-Ehrenspielführer aus Hamburg beschrieb Haller, mit dem er und Beckenbauer unter anderem 1966 im legendären WM-Finale von Wembley gegen England (2:4 n.V.) zusammen auf dem Feld standen, als „Spaßvogel, Frohnatur und unheimlich talentierten Fußballer“.

    Heiner Schuhmann (ehemaliger Mitspieler beim FCA, war gestern in Bratislava. Beobachtet dort als Scout von Borussia Dortmund das A-Länderspiel zwischen der Slowakei und Estland): „Ich habe Helmut vor vier Wochen zum letzten Mal besucht. Damals machte er noch einen relativ stabilen Eindruck. Nach solch einer Nachricht kommen wieder Erinnerungen an gemeinsame Zeiten hoch. Ich durfte mit ihm ja noch in einer erfolgreichen Mannschaft spielen. Er war unser bester Fußballer, er wusste aber auch, dass er sich auf uns als Team verlassen konnte. Helmut hat uns mit seinen Späßen immer auf Trab gehalten. Er war ein Augsburger, hat wohl deshalb auch alle beruflichen Angebote aus Italien nach seiner Karriere abgelehnt. Wir trauern um ihn.“

    Andreas Rettig (ehemaliger FCA-Manager): „Ich habe die traurige Nachricht beim Bankett der U-21-Nationalmannschaft in Leverkusen erhalten. Auch Rudi Völler war erschüttert. Augsburg verliert seinen besten Fußballer aller Zeiten. Höchsten Respekt, wie sich seine Tochter Karin und sein Freund Sepp Fuchs um ihn gekümmert haben.“

    Claudia Roth (Bundesvorsitzende der Grünen): „Augsburg verliert den größten Fußballer, den die Stadt hervorgebracht hat.“ Haller habe nicht nur Geschichte geschrieben mit dem Führungstor in einem der berühmtesten Spiele, dem Finale von 1966 in Wembley gegen England, „sondern auch mit seinem Transfer nach Italien als einer der ersten Fußball-Legionäre in einer Zeit, als die Internationalisierung des Sports noch in den Anfängen steckte“.

    Felix Magath (Trainer und Manager VfL Wolfsburg): "Helmut Haller war Teil einer großartigen Mannschaft und Legende schon zu Lebzeiten. Er hat sich um den Deutschen Fußball mit Können und Herz, als Spieler wie als Mensch, verdient gemacht. Dafür gedenken wir seiner mit Hochachtung." dpa, oll, ms, drs

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