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Randbemerkung: Die Bayern denken schon an Weihnachen

Randbemerkung

Die Bayern denken schon an Weihnachen

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    Superman? Bayern-Manager? Weihnachtsmann? Uli Hoeneß
    Superman? Bayern-Manager? Weihnachtsmann? Uli Hoeneß Foto: dpa

    Im vorliegenden Fall aber lässt es sich nicht umgehen. Es hieße, Uli Hoeneß totzuschweigen. Der Bayern-Manager hat in Stuttgart verkündet, die Münchner würden noch vor Weihnachten wieder Bundesliga-Tabellenführer sein.

    Das ist einfach dahergesagt. So, als wäre der Rekordmeister vor drei Wochen noch Spitze gewesen und würde nun, nach einem kleinen Tief, wieder nach oben zurückkehren.

    Tatsächlich aber gibt es Menschen im Land, die den Rekordmeister noch nie als Nummer eins erlebt haben. Zugegeben: Diese Zeitgenossen haben den zweiten Geburtstag noch vor sich. Aber auch Senioren können sich kaum mehr daran erinnern, wann der Branchenführer seinem Namen zuletzt sportlich gerecht wurde. Ist ja auch schon 534 Tage her.

    Unter diesen Umständen muss man schon Uli Hoeneß sein, um für die nächsten 50 Tage den Machtwechsel zu prophezeien.

    Belastbare Indizien dafür gibt es kaum. Die Nullnummer in Stuttgart trägt ebenso wenig wie der Hinweis auf das stolpernde Führungsquartett. Leverkusener, Hamburger, Bremer und Schalker wirken bislang wenigstens genauso stabil wie die Münchner, die ohne ihre beiden Preziosen Franck Ribéry und Arjen Robben für einen zügigen Gipfelsturm nicht ausgestattet sind.

    Aber vielleicht hilft den Bayern die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die nun 23 Klubs der ersten und zweiten Liga auf deren finanzielle Stabilität prüft, darunter auch den FC Schalke. Diese Nachprüfung könnte bei Verstößen zu Geldstrafen und Punktabzügen führen. Wahrscheinlich ist das aber nicht.

    Ein Kranker stützt einen Lahmen

    Mit der Nachlizenzierung verhält es sich so wie mit angekündigten Dopingkontrollen. Wer weiß, dass der Kontrolleur kommt, verwässert und vertuscht oder holt sich jemanden dazu, der ihm beim Verwässern hilft. Im Fall des FC Schalke, der etwa 240 Millionen Euro Schulden hat, war es die Stadt, die mit einer Kapitalspritze von 25,5 Millionen Euro eingesprungen ist. Weil Gelsenkirchen aber genauso klamm ist wie Schalke, stützt hier ein Kranker einen Lahmen.

    Das tut sie, weil Schalke für die Stadt mehr wert ist als der FC Bayern für München. So wie sich Gelsenkirchen den Königsblauen verschreibt, unternimmt der Klub alles für die Meisterschaft. Die liegt ein halbes Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeitspanne ist eine Sehnsucht entstanden, die dem Klub eines Tages die Lizenz kosten könnte.

    Probleme, die der FC Bayern nicht kennt. Er sehnt sich nach der Tabellenspitze. Das ist für ihn schlimm genug. Anton Schwankhart

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