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Rallye Dakar: Ex-Skispringer Adam Malysz rast durch die Wüste

Rallye Dakar

Ex-Skispringer Adam Malysz rast durch die Wüste

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    Adam Malysz (r) startet bei der Rallye Dakar 2012 mit einem Mitsubishi Pajero.
    Adam Malysz (r) startet bei der Rallye Dakar 2012 mit einem Mitsubishi Pajero. Foto: dpa

    Vom Schnee in die Wüste, von den Schanzen auf die Dünen: Wenn die ehemaligen Kollegen in den kommenden Tagen um die Krone bei der Vierschanzentournee streiten, sitzt Adam Malysz 10.000 Kilometer entfernt im Rennwagen. Die Skier hat der Pole längst in die Ecke gestellt, stattdessen versucht der 34-Jährige sein Glück bei der härtesten Rallye der Welt. Der viermalige Skisprung-Weltmeister gehört zu den Stars bei der berühmt-berüchtigten Rallye Dakar, die am Neujahrstag gestartet wird. Und an ein neues Motto muss sich Malysz auch gleich gewöhnen. Ab jetzt heißt es für den früheren Mattenfloh: Abflüge verboten!

    Für Malysz geht ein Kindheitstraum in Erfüllung

    Für Malysz geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Rennautos hätten ihn schon immer fasziniert, sagt der schmächtige Pole. Aber wie alle Dakar-Neulinge hat Malysz nur ein Ziel vor Augen: "Mein Wunsch ist, die Rallye in Lima zu beenden. Das wird schwierig genug." Mit intensiven Testeinsätzen in einem Mitsubishi Pajero bereitete sich der prominente Umsteiger auf das Abenteuer vor.

    Die "Dakar" verließ einst den afrikanischen Kontinent, da sich Überfälle von Banditen und Terroristen häuften. In Südamerika fand die Rallye eine neue Heimat, zum vierten Mal führt die verrückte Jagd durch Argentinien und Chile, erstmals wird in diesem Jahr auch durch Peru gefahren.

    Deutscher Erfolg scheint möglich

    Auch ohne den zuletzt dreimal in Folge siegreichen VW-Konzern, der sich auf den Einstieg in die Rallye-WM 2013 vorbereitet, scheint ein deutscher Erfolg möglich. Das X-raid-Team aus Trebur-Astheim, das die VW-Piloten schon in den vergangenen Jahren herausgefordert hatte, schickt gleich acht Offroad-Fahrzeuge (fünf Mini All4 und drei BMW X3) auf die 8.377 km lange Reise, die am 1. Januar im argentinischen Badeort Mar del Plata gestartet wird, und die erstmals in Perus Hauptstadt Lima am 15. Januar endet.

    "Wir sind für die Dakar 2012 sehr gut aufgestellt. Die Speerspitze ist Stephane Peterhansel, aber auch in den restlichen Fahrzeugen sitzen starke Piloten", sagt X-raid-Teamchef Sven Quandt, der in Toyota und Mitsubishi die stärksten Konkurrenten sieht.

    Der französische Allrounder Peterhansel, der bei der "Dakar" schon sechsmal (1991, 1992, 1993, 1995, 1997, 1998) mit dem Motorrad triumphierte, will nach seinen drei Mitsubishi-Siegen 2004, 2005 und 2007 nun auch im Allrad-Mini einen Erfolg feiern - es wäre sein insgesamt zehnter Dakar-Triumph.

    Der Spanier Nani Roma sitzt als weiterer Dakar-Motorrad-Gewinner (2004) in einem der acht X-raid-Allrad, mit denen das hessische Privatteam in den beiden vergangenen Jahren jeweils Platz vier (Peterhansel) belegte.

    Respekt für de Villiers

    Den meisten Respekt bringt das X-raid-Team dem Südafrikaner Giniel de Villiers entgegen, dem 2009 der erste VW-Triumph bei der "Dakar" gelang. Er startet diesmal wieder mit seinem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz (Karlshof) in einem Toyota Pickup.

    "Am ersten Januar beginnt für mich nicht nur ein neues Jahr mit guten Vorsätzen. Es beginnt gleichzeitig auch ein neues sportliches Leben bei der Rallye Dakar. Die Aufbruchsstimmung und der absolute Wille, etwas Überraschendes zu leisten, ist bei Toyota geradezu greifbar", sagt von Zitzewitz, der die Wüstenrallye 2009 als erst dritter deutscher Beifahrer gewann.

    Der umstrittene Wüsten-Marathon, der seit 1979 mit einer einzigen Unterbrechung (2008) ausgetragen wird, schreibt aber auch immer wieder negative Schlagzeilen. So beklagten die Veranstalter bei der letzten Auflage Anfang dieses Jahres das insgesamt 60. Todesopfer in der 33-jährigen Geschichte der Offroad-Rallye. (dapd)

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