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Radsport-WM: Tony Martins Triumphfahrt nicht live im Fernsehen

Radsport-WM

Tony Martins Triumphfahrt nicht live im Fernsehen

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    Tony Martin ist zum dritten Mal Weltmeister im Einzelzeitfahren geworden.
    Tony Martin ist zum dritten Mal Weltmeister im Einzelzeitfahren geworden. Foto: Maurizio degl'Innocenti (dpa)

    Es ist Rad-Weltmeisterschaft, und keiner kann im Fernsehen live zuschauen - zumindest in Deutschland. Nicht einmal der radsportaffine Spartensender Eurosport überträgt aus Florenz - obwohl er vor zwei Jahren freudig die Lücke füllte, die ARD und ZDF nach dem Ausstieg aus der Live-Berichterstattung von der Tour de France hinterlassen hatten.

    Ein neu verhandelter TV-Vertrag ist schuld

    Grund für die von vielen Fans und manchen WM-Startern mit bitteren Kommentaren bedachte Ausgrenzung ist ein auf Betreiben des Radsport-Weltverbandes UCI im September 2012 neu verhandelter TV-Vertrag mit dem Schweizer Vermarkter-Firma Infront. Weder Eurosport und schon gar nicht die Öffentlich-Rechtlichen wollten die horrenden Forderungen erfüllen. So fuhr Tony Martin schon am Sonntag zum WM-Auftakt unter Ausschluss der deutschen TV-Öffentlichkeit durch die pittoreske Altstadt zu Gold im Teamzeitfahren, am Mittwoch als Solist erneut. Erst in den Nachrichtensendungen gab es Bilder.

    Rudolf Scharping rief zum Protest auf

    Sogar Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in seiner dritten Amtsperiode, fühlte sich zu Protest aufgerufen. ""ch freue mich sehr über den Erfolg unseres Athleten. Großartig, dass er den Hattrick geschafft hat. Gleichzeitig bedaure ich, dass die riesige Fangemeinde des Radsports in Deutschland diesen Erfolg nicht live an den Fernsehgeräten miterleben konnte", hieß es in einer Verbandsmitteilung nach dem Martin-Sieg.

    Der deutsche Radsport sei überaus erfolgreich

    Der ehemalige Verteidigungsminister will sich mit den Verantwortlichen der TV-Sender zusammensetzen und Gespräche führen, "dass sich dies ändert. Schließlich ist der deutsche Radsport international nicht nur überaus erfolgreich, sondern auch wegweisend im Kampf gegen Doping", fügte Scharping an.

    Rechtekosten waren zu hoch für Eurosport

    "Die möglichen Rechtekosten waren aus unserer Einschätzung dem Level der Exklusivität nicht angemessen", erklärte Werner Sturz, Sprecher von Eurosport Deutschland, im Internetportal rad-net.de. ARD und ZDF wollten ohnehin nicht in die Bresche springen - trotz der deutschen Erfolge bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. "Wie bei der Tour de France besteht aufgrund verschiedener Vorgänge derzeit kein großes Interesse seitens der TV-Zuschauer", teilte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky rad-net.de mit. dpa

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