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Radsport: Bayern-Rundfahrt: Die Bühne des deutschen Radsports

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Bayern-Rundfahrt: Die Bühne des deutschen Radsports

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    Fabian Cancellara geht  bei der Bayern-Rundfahrt an den Start und gilt als eienr der Favoriten
    Fabian Cancellara geht bei der Bayern-Rundfahrt an den Start und gilt als eienr der Favoriten Foto: dpa

    Die Bayern-Rundfahrt steht im Radsport für vieles. Sie ist das wichtigste deutsche Etappenrennen nach Ende der Deutschland-Tour. Trotz eines vergleichsweise niedrigen Etats von einer halben Million Euro messen sich internationale Top-Profis bei der Radrundfahrt. Denn zahlreiche Teams nutzen das traditionsreiche Rennen als Vorbereitung auf die Tour de France.

    Die Organisatoren um Rundfahrtleiter Ewald Strohmeier präsentieren bei der 32. Auflage der Bayern-Rundfahrt folglich eine Fahrerliste mit bekannten Namen. Allen voran Zeitfahrweltmeister und Olympiasieger Fabian Cancellara. Für den sportlichen Leiter des Rennens, Uwe Peschel, ist der Schweizer „der große Topfavorit“ auf den Gesamtsieg.

    Ob der Weltranglistenzweite die Nachfolge des Vorjahressiegers Maxime Monfort antritt, könnte sich beim Einzelzeitfahren in Friedberg am Samstag entscheiden. Denn die Radsportfans haben heuer erneut die Gelegenheit, in der Region Augsburg die Radprofis bei der Arbeit zu erleben.

    Beide sind Teil der Tour durch „das Herz des Freistaats“, wie es in einer offiziellen Ankündigung der Rundfahrt heißt. 18 Mannschaften mit 126 Fahrern aus 20 Nationen rollen von Mittwoch bis Sonntag knapp 800 Kilometer durch vier bayerische Bezirke. Dazu kommt ein riesiger Tross an Helfern, Medienvertretern und natürlich Zuschauern. Mit bis zu 800 000 rechnen die Veranstalter insgesamt.

    Sie blicken dann auch auf das luxemburgische Team Leopard Trek, dessen Fahrer Wouter Weylandt vor kurzem beim Giro d’Italia tödlich verunglückte. Er war auf einer Abfahrt bei hoher Geschwindigkeit gestürzt und seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.

    Für die Sicherheit bei der Bayern-Rundfahrt gilt neben den üblichen Vorkehrungen schon immer ein einfaches Prinzip: „Es gibt Berge, die kann ich rauffahren, aber nicht runter“, sagt Rundfahrtleiter Strohmeier. Der Veranstalter verantworte die Streckenplanung.

    Daneben liegt den Verantwortlichen am Herzen, den deutschen Fahrern eine Bühne zu geben. Sportleiter Peschel betont: „Es gibt kein Top-Team in Deutschland, aber kleine Teams mit sehr guten deutschen Fahrern“. Diese sollten bei der Bayern-Rundfahrt seiner Meinung nach zeigen: „Hey, uns gibt’s noch, wir können auch Rad fahren.“

    John Degenkolb hat genau das beim Frankfurter Radrennen Anfang Mai mit einem Sieg bewiesen. Mit seinem US-amerikanischen Team HTC–Highroad tritt er bei der Bayern-Rundfahrt an. Der 22-Jährige will sich dieses Jahr auf die Etappenankünfte konzentrieren. Gut vorbereitet dürfte die deutsche Nachwuchshoffnung sein: Sprintspezialist Erik Zabel berät das Team. Zudem hat Degenkolb einen gewissen Heimvorteil. Er ist in Bayern aufgewachsen und hat nach eigener Aussage „hier das Radsport-Einmaleins gelernt“.

    Doch die Konkurrenz ist stark in diesem Jahr. Von den 18 Teams der Bayern-Rundfahrt nehmen zehn auch an der Tour de France teil. Nach Einschätzung Peschels haben sie sehr gute Sprinter in ihren Reihen, die um das Blaue Trikot wetteifern. „Die Finals werden unheimlich interessant“, verspricht er.

    Vielleicht eine weitere Zutat zum Erfolg des letzten Rennens seiner Art in Deutschland, das vor über 30 Jahren als Senioren-Rundfahrt begonnen hatte. Über Dopingfälle im Radsport mag angesichts einer solchen Erfolgsgeschichte, die bislang von Betrugsfällen verschont blieb, niemand reden. Auch Peter Streng, Vizepräsident des Bunds Deutscher Radfahrer, sagt: „Ich glaube, dass die Bayern-Rundfahrt ein Zeichen setzt für sauberen Radsport wie schon in den vergangenen 32 Jahren.“

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