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Radsport: Am Ende fehlen Marco Brenner nur ein paar Zentimeter

Radsport

Am Ende fehlen Marco Brenner nur ein paar Zentimeter

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    Es hat nicht für eine Medaille im Massensprint der U19-EM für Marco Brenner (links im weißen Trikot) gereicht.
    Es hat nicht für eine Medaille im Massensprint der U19-EM für Marco Brenner (links im weißen Trikot) gereicht. Foto: Roth/Augenklick

    Es war drei Kilometer vor dem Ziel, als Marco Brenner alles auf eine Karte setzte. Nach über 100 Kilometern war das Feld bei der U19-Straßen-Europameisterschaft trotz hohem Tempo und vielen Attacken, auch des deutschen Teams, immer noch eng zusammen, als das deutsche Radsporttalent einen letzten Fluchtversuch wagte. „Ich wusste, dass andere Nationalmannschaften bei einem Massensprint die besseren Spezialisten haben. Deswegen habe ich noch einmal alles versucht“, beschreibt Brenner die entscheidenden Minuten im Kampf um den EM-Titel.

    Dem Augsburger gelang es auch, etwas Abstand zu gewinnen, doch knapp vor der Ein-Kilometer-Marke wurde er vom nachjagenden Feld eingeholt. Nach genau 109,2 Kilometern gab es in den Straßen des französischen Örtchens Plouay eine Sprintankunft. Und da zog Brenner einen Tag nach seinem 18. Geburtstag gegen die teilweise ein Jahr älteren Top-Sprinter den Kürzeren. Es gewann der Däne Kasper Andersen im Fotofinish vor Pavel Bittner aus Tschechien und dem Belgier Arnaud De Lie. Brenner fehlten am Ende als Vierter ein paar Zentimeter. „Wir haben uns als deutsches Team gut verkauft. Der Kurs war für uns zu einfach, wir konnten unsere Stärken auf der Strecke nicht so ausspielen“, sagte Brenner.

    So blieb es für den Top-Favoriten der U19-EM beim Silber im Zeitfahren. 3,5 Sekunden fehlten ihm in seiner Paradedisziplin auf den tschechischen Sieger Mathias Vacek. Dieser zweite Platz ärgerte Brenner auch nach dem Abschluss der Wettkämpfe immer noch. „Die Umstände waren halt schon merkwürdig. Normalerweise fahre ich die 3,5 Sekunden locker noch herein.“

    Deutscher Einspruch wird abgelehnt

    So wurden Brenner über den offiziellen Funk bis kurz vor dem Ziel keine Zwischenzeiten des Tschechen genannt, er glaubte deutlich zu führen. Zudem fuhr Vacek am Ende im Windschatten, was eigentlich verboten ist, doch ein deutscher Einspruch wurde abgelehnt.

    Brenner zählt als einer der größten Radsporttalente weltweit und wird im kommenden Jahr als Radprofi für das Team Sunweb, einem Radstall der ersten Kategorie, fahren. Für einen 18-Jährigen fast wie ein Ritterschlag.

    Doch am Sonntag stand für ihn erst einmal Nachwuchsalltag in der U19-Rad-Bundesliga im thüringischen Töttelstädt mit dem Team Auto Eder an. Zusammen mit seinem Teamkameraden Luca Dressler. Der Augsburger war bei der U19-Nationencup-Rundfahrt Visegrad 4 Juniors in Ungarn für das deutsche Team auf dem zweiten Gesamtrang gefahren. Dazu gewann Dressler das Grüne Trikot des besten Sprinters und landete mit dem deutschen Team auf Rang zwei hinter Dänemark. Als Ersatz für seine EM-Nichtnominierung wollte Dressler die Rundfahrt aber nicht gelten lassen. „Dass ich bei der EM nicht dabei war, ist meine größte Enttäuschung. In Ungarn habe ich meine gute Form unter Beweis gestellt“, sagt er trotzig Richtung Verband. (mit ref)

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