Kylian Mbappé - ein Fußballer mit Vorbildcharakter
Aus der französischen Fußball-Nationalelf ragt Kylian Mbappé heraus. Für seine Landsleute ist der 19-Jährige nicht nur sportlich ein Vorbild.
Einst unvorstellbar, inzwischen nicht mehr abwegig: Real Madrid soll Gerüchten zufolge bereit sein, für einen 19-Jährigen die Weltrekord-Summe von rund 270 Millionen Euro zu bezahlen.
Im Selbstverständnis des Champions-League-Siegers ist verankert, unter königlichem Wappen die weltbesten Balltreter zu vereinen. Und Kylian Mbappé, eben jener 19-Jährige, zählt dazu. Spätestens seit dem WM-Achtelfinale Frankreichs gegen Argentinien, seit diesem monumentalen 4:3.
Die Ära von Messi und Ronaldo endet
Womöglich wirkt sich das Gesehene aufs kommende Fußballjahrzehnt aus, womöglich wurde eine Zeitenwende eingeleitet. Messi und Ronaldo haben den Zenit überschritten, ihre Ära endet. Dieses Vakuum an globalen Stars gilt es zu füllen. Ob Mbappé das kann? Gegen Argentinien erzielte der Hochbegabte jedenfalls zwei Tore, hinter Pelé ist er somit zweitjüngster Doppeltorschütze einer WM.
In Erinnerung bleiben wird neben den Treffern ein Sprint. Nach zehn Minuten rennt Mbappé in der eigenen Hälfte los, düst an der halben argentinischen Mannschaft vorbei, ehe er mit einem Foul gestoppt wird und einen Elfmeter herausholt. In dieser Szene vereint Mbappé seine Stärken: Torgefahr, vor allem aber Geschwindigkeit mit Ball am Fuß. 37 km/h sollen es gegen Argentinien in der Spitze gewesen sein.
Die Karriere von Mbappés zeichnet sich schon früh ab
Früh zeichnet sich Mbappés Karriere als Profikicker ab. Bereits als Dreijähriger träumt er davon, einmal Teil der Équipe Tricolore zu sein. Sein Jugendzimmer tapeziert er mit Ronaldo-Postern, ein Selfie im Netz zeigt ihn als Kind mit Frankreichs ehemaligem Starstürmer Thierry Henry. Als sein jetziger Nationaltrainer Didier Deschamps vor 20 Jahren Weltmeister wird, ist Mbappé noch Baby im Bauch seiner Mutter, in Russland könnte er Deschamps beerben.
Mit einem Erfolg im Viertelfinale gegen Uruguay am heutigen Freitag kommt er diesem Ziel näher. Mbappé entstammt einer sportbegeisterten Familie. Sein kamerunischer Vater war Fußballer, seine Mutter spielte Handball auf höchstem Niveau. Mbappé genießt eine aufmerksame Erziehung, die Eltern fördern ihn gezielt.
Nicht abgehoben
Seit seinem 14. Lebensjahr, als er zum AS Monaco geht, konzentriert sich Mbappé vollends aufs Kicken. Nicht nur sportlich dient er als Vorbild. Wohlerzogen, höflich, reflektiert, nicht abgehoben – auch wenn Paris St. Germain im Sommer 2017 für ihn 180 Millionen Euro Ablöse bezahlt und ihn fortan mit Geld überhäuft.
Seine Wurzeln hat Mbappé in den „Banlieues“, jenen sozial schwachen Vororten rund um Paris. Die dortige Perspektivlosigkeit treibt Jungs zum Fußball. Mbappé dient als Paradebeispiel, es schaffen zu können.
Die Menschen seiner Kindheit hat der angehende Superstar nicht vergessen, er engagiert sich sozial, seine WM-Prämien spendet er an eine Organisation, die sich in seinem Heimatort Bondy um kranke Kinder kümmert. Seine Begründung: Er wolle Menschen nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz eine Freude machen.
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