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Porträt: Fußball-Märchen: Robert Huth führt Leicester wohl zur Meisterschaft

Porträt

Fußball-Märchen: Robert Huth führt Leicester wohl zur Meisterschaft

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    Robert Huth könnte mit Leicester City englischer Meister werden.
    Robert Huth könnte mit Leicester City englischer Meister werden. Foto: Simon Stacpoole, Witters

    Maximal vier Spieltage trennen Englands Premier-League-Klub Leicester City von einem der unglaublichsten Fußballmärchen. Geht es gut aus, dann ist Leicester englischer Meister. Es ist eine Aschenputtel-Geschichte, von einem Klub, der vergangene Saison noch ganz unten stand. Der sich, belächelt und abgeschrieben, in die neue Spielzeit gerettet hat, wo es für ihn bald Gold und Geld regnen wird. Das klang vor einem Jahr so unwahrscheinlich wie die Prophezeiung, Hannover 96 werde demnächst den FC Bayern abhängen. Etwas Ähnliches hat Leicester vollbracht.

    Das Aschenputtelhafte der Geschichte spiegelt sich in den Spielern wider. In James Vardy, einem vorbestraften Raufbold, der mit einer Fußfessel spielen musste und vor drei Jahren noch in der fünften Liga kickte. An Christian Fuchs, einem Bundesliga-Auslaufmodell, vor allem aber an Robert Huth, 31, einem Kerl, der einen prima Türsteher abgeben würde. 1,91 m groß, 88 Kilo schwer. Als der deutsche Abwehrhüne zum Tabellenletzten Leicester kam, war er nach sieben Jahren bei Stoke City aussortiert worden.

    Huth verkörpert das geradlinige Fußball-England

    Die beste Zeit seiner Karriere schien hinter ihm zu liegen. An jenem märchenhaften Beginn, als er als 16-Jähriger Berlin verlassen hatte, um in der Jugend des FC Chelsea zu spielen. Huth entwickelte sich zum Musterprofi, der mehr tat als die anderen. So hat er es unter die Großen geschafft, in die Weltelf von Trainerstar José Mourinho. „The

    Dass er neben geschmeidigen Edeltechnikern unbeholfen wirkt, störte später auch Jürgen Klinsmann nicht. Der deutsche Teamchef, der für die WM 2006 in Deutschland noch einen zuverlässigen Innenverteidiger suchte, erwärmte sich für den kantigen Kerl. Huth wurde auch in

    Huth ist deutscher Rekordhalter in der Premier League

    Ein großer Redner ist er dagegen nicht. 2007 hat er aufgehört, mit Journalisten zu sprechen, weil er keine Lust mehr hatte, „die immer selben Fragen zu beantworten“.

    Seine Karriere in der Nationalelf war nach 19 Einsätzen beendet. Klinsmanns Nachfolger Joachim Löw bevorzugt elegantere Spieler. In England dagegen blieb der Vater zweier Söhne, der mit einer Engländerin zusammenlebt, begehrt. Mit 283 Einsätzen ist er deutscher Rekordhalter in der Premier League. Inzwischen redet er wieder mit Journalisten. Er hat neuerdings Märchenhaftes zu erzählen.

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