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Pleite in Frankreich: Neuer Tennis-Star gesucht

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Pleite in Frankreich: Neuer Tennis-Star gesucht

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    Pleite in Frankreich: Neuer Tennis-Star gesucht
    Pleite in Frankreich: Neuer Tennis-Star gesucht Foto: DPA

    "Es ist kein Geheimnis, dass uns ein Spieler gut tun würde, der bei Grand-Slam-Turnieren regelmäßig vorn mitspielt", sagte der von Absagen geplagte Kühnen in ungewohnter Deutlichkeit. Zunächst aber müssen Philipp Kohlschreiber und Co. Ende September den Sturz in die Zweitklassigkeit vermeiden. "Das ist eine harte Nuss", warnte

    Kohlschreiber war in Toulon der Verlierer des Wochenendes, nachdem er bei der knappen Viertelfinal-Niederlage in Spanien im Vorjahr noch überragt hatte. Doch nach dem verpatzten Auftakt gegen Gael Monfils konnte der Weltranglisten-30., der seit 2007 in die Fußstapfen von Thomas Haas zu treten schien, auch im Doppel nicht überzeugen. An der Seite des stärkeren Spezialisten Christopher Kas war nach dem 1:6, 4:6, 6:1, 5:7 gegen Michael Llodra und Julien Benneteau wie schon 2006 die Partie zugunsten der Franzosen entschieden. Damit bleiben DTB-Teams seit 1938 sieglos gegen den Nachbarn.

    "Die Franzosen haben alle auf einem sehr hohen Niveau gespielt", sagte Kohlschreiber nüchtern, "wir haben nicht schlecht gespielt." Der Verbandsdirektor des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Klaus Eberhard, nannte den neunmaligen Cup-Sieger sogar "die an diesem Wochenende stärkste Mannschaft der Welt".

    Das lenkte zwar von den vorhandenen, aber vergebenen deutschen Chancen ab. Doch neben den Top-15-Profis Jo-Wilfried Tsonga und Monfils sowie dem Weltklasse-Doppelspieler Llodra und Benneteau waren noch Trainingspartner Richard Gasquet und der einstige Weltranglisten-Sechste Gilles Simon beim Team dabei. Ohne einen Kohlschreiber in Hochform nützen der deutschen Auswahl im Vergleich dazu selbst elf Spieler unter den besten 100 der Welt wenig - und ein neues Supertalent für den dreimaligen Cup-Sieger ist nicht in Sicht.

    Auch in Sachen Teamgeist eilen die zentralistisch organisierten "Blauen" voraus. "Die Franzosen sind auch auf der Tour eng zusammen. Die meisten haben seit Jahren eine enge Freundschaft", berichtete Kohlschreiber. Die Deutschen seien zerstreuter, zudem stellten Philipp Petzschner, der 2010 nicht im Davis Cup spielen will, Mischa Zverev, Michael Berrer und Florian Mayer ihre Planungen über die Auswahl. Andreas Beck fehlte diesmal verletzt. Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner machte zuletzt vor dem 2:3 in Tschechien mit dem Verzicht von Sabine Lisicki eine ähnliche Erfahrung wie Kühnen.

    Vor allem Berrers Absage ärgerte Eberhard: "Er hätte die Chance gehabt, als Nummer zwei zu spielen. Das passiert nicht so oft im Leben. Wir spielen ja hier kein Trainingsspiel, sondern eine Weltmeisterschaft." Einen Affront der Spieler gegen Teamchef Kühnen schloss Eberhard aus. Wenn jemand nicht wolle, solle man ihm nicht nachlaufen, meinte DTB-Chef Georg von Waldenfels. Doch Kühnen will für die Relegation die bestmögliche Mannschaft aufbieten, wieder alle Kandidaten ansprechen und niemanden hinauswerfen. Auch Kohlschreiber fragte: "Warum sollte man Spieler kategorisch ausschließen?"

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