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Pfiffiger Jubel: Hüte und Schnuller für die Hertha

Pfiffiger Jubel

Hüte und Schnuller für die Hertha

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    Der Mainzer Mohamed Zidan hat sich nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Hannover 96 einen Schnuller in den Mund gesteckt. Die Partie endete 1:1.
    Der Mainzer Mohamed Zidan hat sich nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Hannover 96 einen Schnuller in den Mund gesteckt. Die Partie endete 1:1. Foto: dpa

    Nirgendwo bahnt sich Freude ungebändigter und variantenreicher ihren Weg als auf dem Fußballplatz. Ein Tor – und alle Dämme brechen. Die Kreativität, die mitunter im Spiel fehlt, drückt sich im Jubel aus. Die einen küssen Eheringe, andere schaukeln Babys, Dritte kramen einen Schnuller aus der Hose, wie immer sie auch dessen Verlust im Getümmel des Spiels vermieden haben mochten.

    Dem Mainzer Mohamed Zidan ist dieses Kunststück gelungen, womit er in der Tabelle der pfiffigsten Jubelarien einen Spitzenplatz einnimmt, gleich hinter den aufwendig choreografierten Ensemble-Stücken.

    Trainer, wenn es sich nicht um Jürgen Klopp handelt, feiern Tore eher einförmig. Keine geküssten Eheringe. Stattdessen: aufspringen, Fäuste ballen, hinsetzen. Klopp dagegen federt das Spielfeld entlang, und wer mag, den knutscht er in seinem wilden Tanz über den Haufen. Aber es gibt nur einen Klopp.

    Früher gab es noch Klaus Schlappner. „Schlappi“, wie ihn die Welt nannte, war Trainer von Waldhof Mannheim. Ein Trainer, wie es ihn heute nicht mehr gibt bei einem Bundesliga-Klub, wie er mit keinem mehr vergleichbar ist. Die Spieler hießen „Buben“, und als Schlappi mit den

    Eine Gefahr, in die Michael Skibbe nie käme. Zum einen sähe er seine Frisur bedroht (Schlappi hatte keine mehr), zum anderen fehlte ihm zuletzt der Anlass dazu – und nun wird er erst einmal keine Gelegenheit dafür haben.

    Es ist an dieser Stelle schon viel über Sinn und Unsinn von Trainerwechseln geschrieben worden – Hertha BSC hat dieser Geschichte die Krone aufgesetzt.

    Zuerst haben die Berliner ohne Not den geschätzten Trainer Babbel entlassen. Dann haben sie Skibbe eingekauft, ihm einen Vertrag bis 2014 gegeben – und ihn jetzt nach fünf Niederlagen wieder gefeuert. Das wird teuer. Es ist die Berliner Art, Schulden anzuhäufen; andererseits wäre es ein guter Anlass für das Hertha-Management, sich zu hinterfragen. Preetz & Co. werden die Chance zum eigenen Nutzen verstreichen lassen.

    Die Hertha hat sich damit rasant in den Tabellensüden gespielt, was Freiburger, Augsburger und Kaiserslauterer ausnehmend freut, erhöht es doch deren Chancen auf den Klassenerhalt.

    Und die Hertha? Sollte es mal mit einem Trainer versuchen, der Hüte trägt oder Schnuller in der Tasche hat.

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