Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Petzschner verpasst Überraschung gegen Ferrero

Sport

Petzschner verpasst Überraschung gegen Ferrero

    • |
    Petzschner verpasst Überraschung gegen Ferrero
    Petzschner verpasst Überraschung gegen Ferrero Foto: DPA

    Das "schludrige Talent" von einst, das sich mit harter Arbeit in die Tennis-Elite vorarbeitete, musste sich in New York dem hoch eingeschätzten Spanier Juan Carlos Ferrero mit 6:1, 6:3, 4:6, 2:6, 4:6 geschlagen geben. Zweieinhalb Sätze lang hatte Petzschner wie der sichere Sieger ausgesehen. Thomas Haas und Philipp Kohlschreiber sind somit die einzigen der zwölf gestarteten deutschen Tennis-Herren in der dritten Runde, die Andreas Beck und Nicolas Kiefer noch erreichen konnten.

    "Wenn ich schon ein Guter wäre, hätte ich in drei Sätzen gewonnen", übte Petzschner Selbstkritik. Vielleicht sei es mangelnde Erfahrung gewesen, vielleicht sei auch der Arm schwer geworden. So genau wusste er das auch nicht. "Auf jeden Fall habe ich zu schlecht Tennis gespielt." Die Enttäuschung saß tief, aber kleinkriegen werde sie ihn nicht. Je mehr er solche Matches spiele, umso mehr werde er Erfahrung sammeln und auch besser damit umgehen können. Eines aber wusste er ganz genau: "Wenn man 2:0 führt und dann 17 Mal oder mehr ins Aus schlägt, dann kann man nicht gewinnen."

    Bei strahlendem Sonnenschein startete der Weltranglisten-39. Petzschner optimal. "Ich muss am Limit spielen, dann habe ich auch gegen Ferrero eine Chance", hatte er sich überlegt. Zunächst klappte auch fast alles. Der Aufschlag kam prächtig und die Grundschläge hatten die richtige Länge. Sogar die spielerische Raffinesse war aufseiten des Deutschen, der Ferrero bislang nur aus dem Training kannte.

    Doch nach zwei fast perfekten Durchgängen kam der Bruch und der Bayreuther musste wie im ersten Match des Grand-Slam-Turniers über fünf Sätze gehen. Gegen den Ukrainer Sergej Stachowski hatte es schließlich noch sicher geklappt, Ferrero aber ließ sich nicht mehr stoppen. Zum 5:4 schaffte er das entscheidende Break, das er sicher zum Sieg durchbrachte. Petzschner musste sich über eine verpasste Chance ärgern und kassierte ein Preisgeld von 31 000 Dollar.

    "Ich kann so viele schlagen - ich muss es nur zeigen", kennt Petzschner das Generalproblem seiner bisherigen Karriere selbst allzugut. Denn seine außerordentlichen Fähigkeiten hat die Frohnatur bislang nicht annähernd ausgeschöpft. Mit Ausnahme vielleicht bei seinem einzigen Turniersieg vor einem Jahr in Wien. "Aber ich habe immer Spaß gehabt und könnte Sachen erzählen ..." Langweilig, so erzählt man sich, ist es mit Petzschner nie gewesen.

    Der einstige French-Open-Sieger Ferrero hat gleichfalls schwere sportliche Zeiten hinter sich. Erst in diesem Jahr kämpfte er sich zurück unter die Top 100 und ist aktuell die Nummer 25. Im Davis-Cup- Viertelfinale sorgte er mit seinem Sieg über Andreas Beck im Schlusseinzel für den 3:2-Sieg und auch in Wimbledon überzeugte er mit dem Einzug ins Viertelfinale gegen Lokalmatador Andy Murray.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden