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Eishockey: Panther fegen Düsseldorf vom Eis

Eishockey

Panther fegen Düsseldorf vom Eis

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    Zu Handgreiflichkeiten kam es kurz vor Ende der Partie. Als Konsequenz verteilten die Schiedsrichter an beide Teams 150 Strafminuten.
    Zu Handgreiflichkeiten kam es kurz vor Ende der Partie. Als Konsequenz verteilten die Schiedsrichter an beide Teams 150 Strafminuten.

    Das war kein normales Eishockeyspiel, das war eine Demonstration von Power-Eishockey, Körper-Einsatz und Treffsicherheit. Zuerst kauften die Augsburger Panther der Düsseldorfer EG im ersten Viertelfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft den Schneid ab und siegten anschließend überzeugend mit 7:1 (1:0, 2:0, 4:1). Matt White und Simon Sezemsky glänzten als zweifache Torschützen. Patrick McNeil, Daniel Schmölz und Scott Valentine schossen ebenfalls den nie gefährdeten Erfolg heraus. 150 Strafminuten verhängten die Schiedsrichter in einer am Ende ruppigen Partie.

    „Das 7:1 ist letztendlich auch nur ein Sieg. Wir freuen uns kurz, morgen stehen wir auf und bereiten uns auf das Match am Freitag in Düsseldorf vor. Ich erwarte ein ganz anderes Spiel“, sagte AEV-Coach Mike Stewart. Sein Gegenüber Harold Kreis meinte: „Wir haben uns das heute anders vorgestellt. Augsburg hat sein Spiel gefunden. Wir haben ein paar unnötige Strafzettel am Anfang genommen und Augsburg hat es sehr, sehr gut gemacht.“

    Zum ersten Mal in ihrer 25-jährigen Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga hatten sich die Panther als Dritter der Punktrunde das Heimrecht in den Play-offs erkämpft und das genossen vor allem: die Fans. Mit einer brüllenden Wand aus grün-weiß-roten Luftballons begrüßten die AEV-Anhänger ihr Team und rollten das Spruchband aus: „Wir sind bereit, immer weiter“.

    Natürlich war das Curt-Frenzel-Stadion zum elften Mal in dieser Saison ausverkauft. Innerhalb von Minuten waren die Tickets vergriffen gewesen. Der AEV hätte auch drei Mal so viele Tickets absetzen können. Die Euphorie in der Stadt und der Region scheint grenzenlos. Die Profis ließen sich von der knisternden Stimmung auf den Rängen anstecken. Wie erwartet rannten und checkten die Panther den Gegner in Grund und Boden. Die Rheinländer versuchten zu kombinieren, der AEV spielte zuerst auf den Mann und dann die Scheibe. Play-off-Hockey, wie es das Stewart-Team die ganze Saison über bereits praktiziert hatte. Nur eben eine Spur härter und konsequenter. Das Team von DEG-Coach Harold Kreis zeigte sich beeindruckt angesichts der körperlichen Wucht, die da auf sie zukam. Spielerisch boten die Augsburger ebenfalls mehr. Einen Konter schloss AEV-Torjäger Matt White in der elften Minute zum 1:0 ab. Direkt neben den Pfosten setzte der US-Amerikaner die Scheibe und ließ Torwart Matthias Niederberger keine Chance. Die Düsseldorfer Paradereihe mit den Ex-Nationalspielern Philip Gogulla und Alexander Barta sowie Jaedon Descheneau kam nicht zur Entfaltung. Auch, weil Coach Stewart seinen Heimvorteil nutzte und als Zweiter seine Reihen aufs Eis schicken durfte. Sobald die Edeltechniker kamen, stellte Stewart seine Super-Checker Chris Valentine und Brady Lamb dagegen. Den DEG-Stars verging schnell die Lust am Spiel.

    Ein Überzahlspiel nutzten die Augsburger zum 2:0. Nach Zuspiel von Lamb traf sein Verteidiger-Kollege Patrick McNeill in der 26. Minute per Schlagschuss. Und es kam noch besser. Daniel Schmölz setzte nach, und den Schuss des Füsseners ließ Niederberger zum 3:0 passieren. Das war die Vorentscheidung in einem intensiven Match.

    Nach der zweiten Pause erhöhte Matt White mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 4:0 (45.). Der zweite Treffer des Kaliforniers brach endgültig die Moral der DEG. Zumindest gestern Abend. Die Verteidiger Simon Sezemsky (50./5:0) und Scott Valentine (53./6:0) machten das halbe Dutzend voll. Barta traf in Überzahl zum 6:1 (54.). Danach flogen noch ordentlich die Fäuste und auf der Strafbank reichte der Platz für die Sünder kaum aus. Aber im Boxen glänzten die Augsburger ebenfalls. Auch das hat ihnen ihr Trainer Stewart, Spitzname „Iron Mike“, beigebracht. Insgesamt kamen 150 Strafminuten (Augsburg 78/Düsseldorf 72) zusammen. Sezemsky erhöhte noch auf 7:1 (55.).

    Nach der Schluss-Sirene verabschiedeten sich die Panther kurz von ihrem Publikum und verschwanden in der Kabine. „Nach einem Spiel und einem Sieg gibt es noch nichts zu feiern“, so Trainer Stewart. „Es geht darum, nach Niederlagen oder Siegen nicht zu hoch zu fliegen oder niedergeschlagen zu sein. Das bringt nichts und kostet nur Energie. Sofort beginnt die Konzentration auf das zweite Duell“, sagte Trainer Stewart. Am Freitag ab 19.30 Uhr (live in Sport1) empfängt die DEG den AEV im ISS Dome von Düsseldorf. Am Sonntag um 14 Uhr kreuzen die Profis ab 14 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion wieder die Schläger. Vier Siege sind in der Best-of-Seven-Serie zum Halbfinal-Einzug nötig. Erfolg Nummer eins der Panther war beeindruckend.

    Augsburger Panther Roy – Lamb, Valentine; Sezemsky, Haase; McNeill, Tölzer; Rogl – Hafenrichter, LeBlanc, Trevelyan; Detsch, Ullmann, Schmölz; Fraser, Gill, Holzmann; Payerl, Stieler, White

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