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Olympia in München: Winterspiele 2022: So geht es mit der Bewerbung weiter

Olympia in München

Winterspiele 2022: So geht es mit der Bewerbung weiter

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    München würde gerne die Olympischen Winterspiele 2022 ausrichten.
    München würde gerne die Olympischen Winterspiele 2022 ausrichten. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    In einem zweiten Anlauf soll gelingen, woran der Sportbund vor drei Jahren gescheitert sind: Die olympischen Winterspiele nach Bayern zu holen. München, Garmisch-Patenkirchen, Ruhpolding und Schönau am Königssee sollen als Wettkampfregion das Internationale Olympische Komitee (IOC) überzeugen. Folgende Fragen sind bis zur Abstimmung des

    Wie geht es nach der Zustimmung der Mitgliedsverbände des Olympischen Sportbundes (DOSB) mit der Bewerbung weiter?

    Stimmen zu Münchens Olympia-Bewerbung 2022

    "Wir werden versuchen, die Transparenz herzustellen, die die Bewerber nicht herstellen." - Axel Döring vom "Bündnis NOlympia"

    "Alle wissen, dass eine Bewerbung - jetzt auch mit dem verbesserten Konzept - bessere Erfolgsaussichten hat, wenn sie zum zweiten Mal in Folge beim IOC eingereicht wird." - Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB

    "Es würde unserem Land gut zu Gesicht stehen, eine Olympiade zu haben." - Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern

    "Jetzt gehen 40 Prozent durch die Verlagerung von Schwaiganger Richtung Ruhpolding weg, das bringt Erleichterung, das bringt einfach mehr Luft in unserem Tal." - Thomas Schmid (CSB), Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen

    "Perfekter geht es nicht" - Maria Höfl-Riesch, Ski-Olympiasiegerin 2010 in Vancouver

    "Wir sind nicht nur bereit, wir sind reif für Olympische Winterspiele" - Georg Grabner, Landrat von Berchtesgaden

    "Wir alle haben den Traum, Olympia nach Deutschland zu holen" - Hans-Peter Krämer, DOSB-Interimspräsident (dpa)

    "Berlin kann nicht verzichten, weil wir uns gar nicht beworben haben. Wir haben immer erklärt, dass der Deutsche Sport darüber entscheidet. Berlin steht natürlich nach wie vor bereit." - Klaus Wowereit (SPD), Bürgermeister von Berlin

    Die Mitgliedsverbände des Olympischen Sportbundes wie auch die 16 Landessportbünde haben der Bewerbung zugestimmt. Der Deutsche Alpenverein möchte in einer Mitgliederversammlung am 8. November über sein Votum beraten. Am 10. November folgen dann die Bürgerentscheide in den betroffenen Gemeinden München, Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Berchtesgaden (Königssee). Dann müssen zehn Prozent der Wahlberechtigten für eine Beteiligung stimmen. Die Bewerbungsfrist endet schließlich am 14. November.

    Was kostet die Bewerbung?

    Die Bewerbung angefangen im November 2013 soll laut eines Flyers der Landeshauptstadt München 29 Millionen Euro kosten. Das sind vier Millionen weniger als 2011. Diese Kosten sollen durch Sponsoring-Verträge gedeckt werden. Die Gesamtkosten für die Olympischen Winterspiele und die Paralympics in München beziffert die Stadt auf 3,3 Milliarden Euro. 1,5 Milliarden Euro sollen durch Rechte-Vermarktung, Sponsoring und Ticketverkäufe abgedeckt werden. 1,8 Milliarden Euro müssten demnach öffentliche Träger (Gemeinden oder der Staat) in die Infrastruktur investieren.

    Wie sind die Aussichten?

    Vor drei Jahren riet der damalige IOC-Marketingchef Gerhard Heiberg den Münchnern, nicht aufzugeben. "Kaum ein Kandidat gewinnt beim ersten Mal. München sollte sich für 2022 noch mal bewerben, dann hätten sie gute Chancen zu gewinnen", sagte er. Nachdem nun mit den USA der aussichtsreichste Kandidat aus dem Bewerberpool verabschiedet hat, werden München tatsächlich gute Chancen eingeräumt.

    Wer sind die anderen Bewerber?

    Bisher ist die Stadt Almaty in Kasachstan der einzige offizielle Mitbewerber. Da in der Region bereits die Winter-Asienspiele ausgetragen wurden und dort 2017 die Weltsportspiele der Studenten stattfinden, müsste für die Olympischen Spiele 2022 nur eine neue Eishockey-Arena gebaut werden. Weitere mögliche Bewerber sind Barcelona in Spanien, Oslo in Norwegen, Krakau in Polen und Lemberg in der Ukraine. Sie haben noch keine Bewerbung eingereicht, aber Interesse an einer Teilnahme bekundet. Dabei könnte

    Warum hat es das letzte Mal für München nicht geklappt?

    Den einen Grund gibt es nicht. Viele kleine Gründe kursierten gleich nach der Absage im Sommer 2011 in den Medien. Unter anderem hieß es, das Pyeongchang in Süßkorea sich bereits zum dritten Mal um die Teilnahme beworben hatte und für seine Hartnäckigkeit belohnt werden sollte. Und anders als die Bayern, standen die Südkorener bei einer Abstimmung zu 91 Prozent hinter dem Projekt.

    Worum geht es den Gegnern der Bewerbung?

    "Die Gründe, die gegen eine Olympiabewerbung Münchens sprechen, unterscheiden sich nicht von jenen 2018", schreibt das Bündnis "NOlympia" auf seiner Webseite.  Die Olympia-Gegner kritisieren unter anderem die Dimension der Ausgaben, die finanziellen Verpflichtungen, die dafür eingegangen werden müssen und die ökologischen und sozialen Schäden für die Region.

    Was soll gebaut werden?

    Das Konzept basiert auf den Plänen der Bewerbung 2018. Allerdings ist jetzt neben München und Garmisch-Patenkirchen auch die Region Chiemgau-Königssee Austragungsort. Insgesamt müssten laut Plan fünf neue Zentren gebaut werden. Diese sollen vorübergehend errichtet werden. Das Eissportzentrum und das ehemalige Radstadion im Münchner Olympiapark würden modernisiert.

    Welche Sportarten sollen wo stattfinden?

    Terminkalender für die Olympischen Winterspiele 2022

    September 2013: Nach der Vergabe der Sommerspiele 2020 am 7. September, den Wahlen zum bayerischen Landtag am 15. September und zum Bundestag am 22. September wollen die Beteiligten endgültig über einen zweiten Anlauf entscheiden

    10. November 2013: An allen vier bayerischen Schauplätzen, die als Olympia-Gastgeber vorgesehen sind, sind Bürgerentscheide geplant. Das sind neben der Landeshauptstadt München die Landkreise Berchtesgaden und Traunstein sowie Garmisch-Partenkirchen.

    14. November 2013: Die Kandidatur und eine erste Gebühr müssen bis dahin beim IOC eingereicht werden.

    4.-6. Dezember 2013: In Lausanne steht das Applicant City Seminar an, die Einweisung der möglichen Kandidatenstädte.

    14. März 2014: Abgabeschluss für die ersten Bewerbungsdokumente, das sogenannte Mini Bid Book.

    Juli 2014: Die Exekutive des IOC entscheidet über die offiziellen Kandidatenstädte für die Winterspiele 2022.

    Januar 2015: Die vollständigen Unterlagen der Kandidatur und die Bürgschaften werden eingereicht.

    Februar/März 2015: Die Evaluierungskommission des IOC besucht die Kandidatenstädte.

    Mai/Juni 2015: Die Evaluierungskommission des IOC gibt ihren Bericht ab; die Kandidatenstädte informieren die IOC-Mitglieder.

    31. Juli 2015: In Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, entscheidet die IOC-Session über den Ausrichter der Spiele 2022.

    Im Olympiapark würden neben den Hallen-Sportarten auch einige Snowboard- und Trickski-Wettbewerbe stattfinden. In Garmisch-Partenkirchen würden die alpinen Ski- und Snowboard-Wettbewerbe sowie Skispringen und Nordische Kombination ausgetragen. n den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein könnten auf der Kunsteisbahn am Königssee die Wettkämpfe im Bob, Rennrodeln und Skeleton und in Ruhpolding die Biathlon- und Langlaufveranstaltungen stattfinden. AZ

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