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Olympia: Welche Auswirkungen hat die Bach-Wahl auf München 2022?

Olympia

Welche Auswirkungen hat die Bach-Wahl auf München 2022?

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    Thomas Bach ist der neue IOC-Präsident. Unklar ist, ob und wie sich die Wahl auf Münchens Olympia-Hoffnungen auswirkt.
    Thomas Bach ist der neue IOC-Präsident. Unklar ist, ob und wie sich die Wahl auf Münchens Olympia-Hoffnungen auswirkt. Foto: Arne Dedert, dpa

    Thomas Bach ist IOC-Präsident. Damit bekleidet der Mann aus Tauberbischofsheim das wichtigste Amt des Welt-Sports. Erstmals steht ein Deutscher dem Internationalen Olympischen Komitee vor. Aber was bedeutet das für den Sport in Bachs Heimat? Und vor allem: Was bedeutet die Wahl für Münchens Hoffnungen auf die Olympischen Winterspiele 2022?

    Eine klare Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Das IOC mit seinen rund 100 Mitgliedern aus aller Herren Länder ist ein extrem heterogenes Gebilde, dessen Entscheidungen schwer vorherzusehen sind. Die Entscheidungsprozesse laufen nach Mustern ab, die Außenstehende schwer bis gar nicht verstehen oder nachvollziehen können. Allianzen der verschiedensten Arten ziehen sich kreuz und quer durch die Riege älterer Herren und einiger älterer Damen. Meist geht es dabei um Geld (in Form von Fördergeldern für den jeweiligen Landesverband), oft um Macht (also Posten) und manchmal auch um Sport.

    Feines Netzwerk aus Freunden und Unterstützern

    Thomas Bach hat in den drei Jahrzehnten, die er inzwischen schon im IOC tätig ist, perfekt gelernt, die Stimmungen im IOC auszuloten. Er hat sich ein feines Netzwerk aus einflussreichen Freunden und Unterstützern gesponnen. Nur selten dringt davon etwas so direkt an die Öffentlichkeit wie jüngst, als sich der kuwaitische Scheich Al-Sabah ganz offen zu Bach bekannte.

    Olympische Winterspiele in München?

    Ob dem dieses Netzwerk aber hilft, die Olympischen Winterspiele nach München zu holen, ist zumindest fraglich. Die Tendenz in der öffentlichen Bewertung dieser Thematik geht dahin, Bachs Wahl als Nachteil für München 2022 zu sehen. Nicht wenige halten es für möglich, dass es die IOC-Mitglieder für ausreichend halten, wenn ein Deutscher das höchste Amt der Sportwelt inne hat. Jetzt auch noch Olympische Winterspiele nach Deutschland zu vergeben könnte ihnen schwer zu vermitteln sein.

    Zu oft schon hat sich erwiesen, dass das IOC nicht den faktisch besten Bewerber gewählt hat. Wie sonst könnte man erklären, dass ausgerechnet Russland mit dem subtropischen Sotschi im nächsten Jahr Gastgeber Olympischer Winterspiele ist. Stattdessen entscheiden oft ganz andere Dinge wie zum Beispiel Proporzdenken oder schlicht wirtschaftliche Interessen wie das Erschließen neuer Märkte (2018 finden die Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang statt) die Entscheidungsfindung.

    Oslo wirft seinen Hut in den Ring

    Erschwerend für München kommt hinzu, dass sich jetzt auch die Bevölkerung des norwegischen Oslos mehrheitlich für eine Bewerbung um die Winterspiele 2022 entschieden hat. Norwegen gilt als eine der wichtigsten Wintersportnationen überhaupt und wird eine ausgezeichnete Bewerbung abgeben.

    Im Optimalfall hat Bachs Wahl zum IOC-Präsidenten keine Auswirkungen auf die Wahl des Olympia-Gastgebers 2022. Noch aber ist nicht einmal klar, ob sich München überhaupt bewirbt. Vorher wird es einen Olympia-Bürgerentscheid geben, der am 10. November stattfindet. Fällt der negativ aus, haben sich all die Spekulationen ohnehin erledigt. (ako)

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