Die Olympischen Sommerspiele in Rio sind neben der Fußball-EM das sportliche Highlight des Sommers. Natürlich ist vor allem der Gastgeber Brasilien darauf bedacht, eine möglichst gute Mannschaft an den Start zu bringen. Schon seit Monaten läuft ein Werbefeldzug in dem südamerikanischen Land, um auch der Bevölkerung die Spiele schmackhaft zu machen. Denn diese hat angesichts einer ausgewachsenen Wirtschafts- und Politik-Krise andere Sorgen, als sich um das milliardenteure Spektakel zu kümmern.
Also mussten die Sporthelden des Landes herhalten und verkünden, wie toll Olympia doch sein werde. Einer dieser Helden ist der Schwimmer Cesar Cielo. In London hatte er vor vier Jahren Gold gewonnen und sich zum schnellsten Menschen des Planeten gekürt. Dummerweise hat er nun aber die Qualifikation für die Spiele in seiner Heimat verpasst. Bei den nationalen Meisterschaften wurde er auf seiner Spezialstrecke 50 Meter Freistil nur Dritter.
Dabei hat sich Cielo offenbar verzockt. Er verzichtete für die 50 Meter auf einen Start im Finale über 100 Meter Freistil. Dort hätte schon ein vierter Platz gereicht, um zumindest in der 4x100-Meter-Freistil-Staffel dabei zu sein. Jetzt sieht es so aus, als habe er aufs falsche Pferd gesetzt. Es wird spannend, ob der brasilianische Verband tatsächlich auf eines seiner prominentesten Gesichter verzichtet. (AZ)