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Olympia: Das ganze Land träumt vom Wintermärchen

Olympia

Das ganze Land träumt vom Wintermärchen

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    Italien träumt vom Wintermärchen, Schweden überlegt nach dem Bewerbungs-Albtraum, Olympia endgültig ad acta zu legen. „Ein Traum wird Wirklichkeit“, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag nach dem Sieg von Mailand gegen Stockholm im Duell um die Austragung der Olympischen Winterspiele für 2026. „Wir haben die Chance, das beste Gesicht Italiens zu zeigen.“ Schwedens Regierungschef Stefan Löfven verbarg seine „große Enttäuschung“ nicht und teilte noch einen Seitenhieb aus: „Ich denke, das ist bedauerlich für die olympische Bewegung.“

    Für die 82 IOC-Mitglieder war es bei der Wahl auf der Vollversammlung eine klare Sache. Mailand, das mit Cortina d’Ampezzo kandidierte, erhielt 13 Stimmen mehr als der skandinavische Rivale, der dank eines Olympia-Konzepts mit Fokus auf Nachhaltigkeit überzeugen konnte, aber zwei entscheidende Schwachstellen hatte. Während 83 Prozent der Italiener die Winterspiele wollten, hielt sich die Begeisterung der Schweden mit nur 55 Prozent Zustimmung in starken Grenzen. Zudem verweigerte die Regierung nicht nur einen Teil der vom IOC verlangten Garantien für das privat finanzierte Olympia-Projekt. Stockholms Bürgermeisterin Anna König, die bei der Präsentation mit einer Abba-Gesangseinlage beeindruckte, sorgte selbst mit für den Abgesang der Kandidatur: Sie hatte zur Wahl den obligatorischen Gastgebervertrag nicht unterschrieben. „Wir wollen und können kein Konzept präsentieren, das bedeutende staatliche Zuschüsse und Garantien für einen Sportwettbewerb beinhaltet – oder die Gesetzgebung ändert“, sagte ausgerechnet Gunilla Lindberg. Das schwedische

    Italien hat dagegen nun sieben Jahre Zeit, um die Wettkampforte Mailand, Cortina, Livigno, Bormio, das Fleimstal und Antholz fit für den Winter 2026 zu machen. „Wir wollen freundlich zu unserem Planeten sein und Spiele vorbereiten, die umweltfreundlich und nachhaltig sind“, sagte Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala. „Es ist eine Vision, zu der die Olympischen Spiele beitragen werden.“ Die Euphorie nach dem Winterspiele-Zuschlag hat auch die einstigen Gegner der Kandidatur erfasst. „Der Sport hat gewonnen, seine Reinheit. Und der Enthusiasmus eines ganzen Landes, weit weg von der Logik der Macht, weit weg von jedem Interesse“, sagte der Chef der regierenden Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio. Seine Partei hatte anfangs die Bewerbung behindert. Das von einer Sterne-Bürgermeisterin geführte Turin, Olympia-Stadt 2006, hatte sich sogar aus der Kandidatur zurückgezogen. Bevor die Eröffnungsfeier im San Siro Stadion in Mailand im Februar 2026 die XXV. Winterspiele startet, ist noch viel zu tun, obwohl immerhin 93 Prozent der Sportstätten bereits existieren. Vor allem der seit 2008 geschlossene Eiskanal in Cortina, der schon für die Winterspiele 1956 für Bob und Rodeln genutzt wurde, wird noch für Diskussionen sorgen. (dpa)

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