Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Olympia 2018: Keine Spiele in München - die Antworten auf die wichtigsten Fragen

Olympia 2018

Keine Spiele in München - die Antworten auf die wichtigsten Fragen

    • |
    Aus der Traum: München hat nicht den Zuschalag für die Olympischen Spiele 2018 bekommen.
    Aus der Traum: München hat nicht den Zuschalag für die Olympischen Spiele 2018 bekommen. Foto: dpa

    Wie hoch wäre das Budget für die Olympischen Spiele?

    Antwort: Für die Durchführung der Spiele (inklusive der Paralympics) hat das Organisationkommittee (OK) mit Kosten von 1,3 Milliarden Euro gerechnet. "Die Ausgaben setzen sich aus Kosten für Ausstattung, Personal, Verwaltung, temporäre Baumaßnahmen, Technik, Transport, Zeremonien, Kulturprogramme und ähnlichen Aufwendungen zusammen. Das Geld für diesen Etat wäre aus Beiträgen des IOC, aus Fernsehrechten und nationalen Sponsoreneinnahmen, aus dem Ticketverkauf und dem Merchandising gekommen.

    Hinzu kämen weitere Investitionen in die Infrastruktur rund um die Austragungsorte, die für rund 1,6 Milliarden Euro ausgebaut werden sollten. Dabei unterscheidet das OK nicht zwischen öffentlichen Investitionen und Maßnahmen, die private Investoren (Hoteliers) durchführen.

    Wäre es realistisch, dass dieses Budget eingehalten wird?

    Nicht wirklich. Die Organisatoren der Spiele von Vancouver gaben für die Durchführung der Spiele 2010 statt der geplanten 1,1 Milliarden Euro rund 1,3 Milliarden Euro (umgerechnet, Wechselkurs vom 6. Juli 2011) aus, berichten kanadische Medien. Grund sei eine Kostenexplosion in den drei Jahren vor dem Großereignis gewesen. Die Stadt

    Das OK argumentiert allerdings, dass die Erfahrungen aus Vancouver und von der Organisation der Fußball-WM in die Berechnungen einflossen. Dass es trotzdem Unwägbarkeiten gibt, gestehen auch die Organisatoren zu.

    Was würde Olympia den Steuerzahler kosten?

    Die Infrastrukturprojekte wie Bahn- und Straßenausbau hätte der Staat bezahlt. Ein Großteil der Baumaßnahmen befand sich bereits in Planung, wäre für die Spiele aber vorgezogen worden. Dazu kämen noch Kosten fürs Athletendorf und neue Sportanlagen, wie eine K90-Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen.

    Wäre das OK bei der Durchführung der Spiele ins Defizit gerutscht, wären ebenfalls Bund, Freistaat Bayern und die Stadt München zu gleichen Teilen eingesprungen.

    Profitieren die Austragungsorte wirtschaftlich von den Spielen oder zahlen Sie drauf?

    Auch hier das Beispiel Vancouver: Die Organisatoren meldeten kurz nach den Spielen, dass sie ein ausgeglichenes Budget präsentieren könnten. Allerdings berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass das OK dafür Finanzspritzen des Internationalen Olympischen Kommittees benötigte. Das IOC hatte diese Hilfen angeboten, weil es nicht so viele Sponsoren wie erwartet akquirieren konnte.

    Im Dezember 2010 vermeldete die kanadische Regierung, dass die Spiele dem Bundesstaat British Columbia rund 1,75 Milliarden Euro einbrachten, berichten kanadische Medien. Einer Studie zufolge flossen allein im ersten Quartal rund 590 Millionen Euro in die örtliche Wirtschaft.

    Wie groß wären die Umweltschäden durch die Spiele?

    Die Organisatoren versuchten sich daran, umweltfreundliche und klimaneutrale Spiele zu organisieren. Angeblich hätten nur 0,5 Hektar Natur den Austragungsstätten weichen müssen. Tatsächlich bestehen viele der Sportanlagen bereits. Gerade Bob- und Rodelbahnen und Skisprunganlagen, die in anderen Olympiastädten erst gebaut werden mussten, wären schon vorhanden gewesen. Umweltschützer kritisieren, dass für die Ski-Strecken Bergwald gerodet wurde und dass zusätzliche Beschneiungsanlagen gebaut wurden und auch weiterhin gebaut worden wären, um die Wettbewerbe sicherzustellen. adi

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden