Vier Olympiasieger und ein Rekord-Europameister: Ein hochkarätiges Athleten-Quintett darf seit Samstag auf die Kür zum deutschen Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier in Rio am 5. August hoffen.
Für Hockeyspieler Moritz Fürste, Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke, die Moderne Fünfkämpferin Lena Schöneborn und Bahnrad-Sprinterin Kristina Vogel könnte es nach ihren bisherigen Gold-Triumphen ebenso wie für Tischtennis-Routinier Timo Boll ein weiterer Höhepunkt in der Sport-Laufbahn werden.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Verrückt...", schrieb Fürste bei Instagram. Der Olympiasieger von 2008 und 2012 zeigte sich mehr als stolz, zu den Kandidaten zu gehören, die der Deutsche Olympische Sportbund und die Medienpartner der Wahl am Samstagmorgen bekanntgaben. Am 4. August wird der DOSB mitteilen, wer das erste gemeinsame Votum von Sportfans und Athleten gewonnen hat.
Die Meinung aller deutschen Olympia-Athleten zählt zu 50 Prozent. Die öffentliche Wahl erfolgt bis zum 2. August mit den Medienpartnern ARD, ZDF und Bild-Zeitung. Dann werden die Stimmen beider Gruppen ausgezählt und die Prozentzahlen addiert. Wer die höchste Prozentzahl erreicht, wird Fahnenträger. Bislang hatte stets die Delegationsleitung entschieden, welcher Sportler mit der schwarz-rot-goldenen Fahne die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier anführt.
Hier können Sie offiziell den Fahnenträger wählen
Olympia: Die bisherigen Fahnenträger
1992: Manfred Klein (Rudern)
1996: Arnd Schmitt (Fechten)
2000: Birgit Fischer (Kanu)
2004: Ludger Beerbaum (Reiten)
2008: Dirk Nowitzki (Basketball)
2012: Natascha Keller (Hockey)
Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass die Athleten nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden. So hatte Diskus-Riese Robert Harting erklärt, er komme nicht infrage, weil er am 5. August noch gar nicht in Rio sei. Zudem hätten "die sportlichen, vor allem olympischen Erfolge, die Ausstrahlung auf die jeweilige Sportart und den Sport insgesamt sowie die Prägung der Persönlichkeit als Vorbild insbesondere für Kinder und Jugendliche" eine Rolle bei der Benennung der Kandidaten gespielt, teilte der DOSB mit.