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Olympia 2012: Stabhochspringerin Silke Spiegelburg: "Immer nur Vierte"

Olympia 2012

Stabhochspringerin Silke Spiegelburg: "Immer nur Vierte"

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    Silke Spiegelburg schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte und rief ihrem Trainer Leszek Klima verzweifelt zu: "Vierte - immer! Das kann doch nicht wahr sein!"
    Silke Spiegelburg schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte und rief ihrem Trainer Leszek Klima verzweifelt zu: "Vierte - immer! Das kann doch nicht wahr sein!" Foto: Michael Kappeler/dpa

    Silke Spiegelburg schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte und rief ihrem Trainer Leszek Klima verzweifelt zu: "Vierte - immer! Das kann doch nicht wahr sein!" Als erste deutsche Stabhochspringerin wollte die EM-Vierte eine Olympia-Medaille gewinnen - aber nach einem tollen Start in das Londoner Finale reichten 4,65 Meter nur zu Blech. Nach ihrem letzten Fehlversuch über 4,75 Meter saß sie nach der Landung weinend auf der Matte.

    Olympia 2012: Bronze für Issinbajewa

    Auch Russlands Überfliegerin Jelena Issinbajewa war bedient. Der 30-Jährigen blieb der dritte goldene Olympia-Sprung nacheinander versagt. Die Siegerin von Athen 2004 und Peking 2008 meisterte lediglich 4,70 Meter. Das langte gerade einmal zu Bronze hinter US-Meisterin Jennifer Suhr, die vor der mit 4,75 Metern höhengleichen Kubanerin Yarisley Silva triumphierte. Die 30-jährige Suhr hatte unter ihrem Geburtsnamen Jennifer Stuczynski Silber in

    Nicht nur Spiegelburg verließ frustriert die Arena: Die EM- und WM-Zweite Martina Strutz (Neubrandenburg) belegte mit 4,55 Metern den fünften Platz. "Es war windig und schwierig zu springen", sagte sie, wollte aber nicht weiter klagen: "Es war schön vor 80 000, mittendrin meine Eltern, zu springen." Auf den geteilten sechsten Rang kam die dritte deutsche Springerin Lisa Ryzih (Ludwigshafen/4,45).

    Spiegelburg hatte Hoffnungen

    Spiegelburg hatte so gehofft, dass "was Schönes" bei Olympia herauskommt. Der deutsche Rekord vom 20. Juli beim Diamond-League-Sieg in Monte Carlo hatte der EM-Zweiten von 2010 Selbstvertrauen für ihre dritte Teilnahme an den Sommerspielen gegeben. Denn mit den 4,82 Metern war die EM-Vierte als Nummer 1 der Weltjahresbestenliste in den Medaillenkampf gegangen.

    "Silke ist in der Form ihres Lebens, und da sollte normalerweise auch das Beste herauskommen: Das wäre eine Medaille", meinte ihr Trainer Leszek Klima vor dem Finale. Sein Schützling meisterte die 4,55 und 4,65 Meter ohne Mühe, hüllte sich in den langen Pausen immer wieder in eine beigefarbene Decke. Doch bei 4,70 Metern fehlte die Power, dreimal scheiterte sie. "Ich weiß nicht, was ich machen soll", jammerte Spiegelburg. "Ich war locker, ich war spritzig - keine Ahnung."

    Stabhochsprung: Zum vierten Mal olympisch

    Zum vierten Mal kämpften die mutigen und turnerisch meist hochbegabten Stabartistinnen bei Sommerspielen um Medaillen. Erste Olympiasiegerin war 2000 in Sydney in Stacy Dragila ebenfalls eine Amerikanerin. Danach triumphierte zweimal das Glamourgirl der Leichtathletik: "Die unvergleichliche Jelena Issinbajewa" - so stellte der Stadionsprecher sie in London vor -  und die 28-fache Weltrekordlerin winkte lächelnd ins Publikum.

    Doch Issinbajewa hatte zuletzt bei Olympia 2008 einen Freilufttitel gewonnen. Bei der WM 2009 in Berlin scheiterte sie mit einem "Salto nullo". 2010 nahm sie eine Auszeit, nachdem ihr Körper "total leer war - emotional und physisch". Nach ihrer Rückkehr landete sie bei der WM 2011 in Südkorea nur auf Rang sechs.

    Issinbajewa enttäuscht

    Und am Montagabend hatte die Mitfavoritin, die ihre einzigartige Karriere nach der Heim-Weltmeisterschaft 2013 in Moskau beenden will, bei ihrer Einstiegshöhe von 4,55 gleich mal einen Fehlversuch. Mit Kusshändchen und ohne Tränen verabschiedete sie sich nach ihrem missglückten Versuch über 4,80 Meter. Als erste Leichtathletin überhaupt hätte sie zum dritten Mal hintereinander Olympiasiegerin werden können. (dpa, AZ)

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