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Olympia 2012: 40 und kein bisschen leise: Mountainbikerin Spitz fährt zu Silber

Olympia 2012

40 und kein bisschen leise: Mountainbikerin Spitz fährt zu Silber

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    Sabine Spitz radelte mit ihrem Mountainbike auf Platz zwei und hat damit nach Gold in Peking und Bronze in Athen ihre Medaillensammlung nun komplett. Foto: Robert Ghement dpa
    Sabine Spitz radelte mit ihrem Mountainbike auf Platz zwei und hat damit nach Gold in Peking und Bronze in Athen ihre Medaillensammlung nun komplett. Foto: Robert Ghement dpa

    Nach einem Parforceritt durchs Gelände hat Sabine Spitz in einem packenden Mountainbikerennen ihre olympische Medaillensammlung vervollständigt. Die 40-Jährige aus Murg-Niederhof musste am Samstag auf dem anspruchsvollen Kurs in Hadleigh Farm lediglich Olympiasiegerin Julie Bresset aus Frankreich den Vortritt lassen und krönte mit Silber ihre Erfolgskarriere. Dritte wurde die Amerikanerin Georgia Gould.

    Spitz und ihre Kollektion

    "Ich musste hier unbedingt den zweiten Platz halten, damit ich meine Kollektion zusammen habe", sagte Spitz lächelnd nach dem Rennen über gut 29 Kilometer. Es war nach Bronze 2004 in Athen und Gold 2008 in Peking ihr drittes Edelmetall bei Olympischen Spielen. Mit ihrem tollen Auftritt erhöhte die Powerfrau aus dem Schwarzwald die deutsche Bilanz bei den London-Spielen auf 43 Medaillen. Die zweite deutsche Teilnehmerin Adelheid Morath aus Titisee-Neustadt belegte Rang 16.

    Auf dem knapp eine Autostunde von London entfernt gelegenen Mountainbike-Parcours mit Blick auf die Themse-Mündung fuhr Spitz ein taktisch glänzendes Rennen. Von Beginn an war sie in der Spitzengruppe präsent. Als auf der dritten von sechs Runden vorne die Post abging, war die Badenerin dabei und setzte sich gemeinsam mit Bresset und Gould vorentscheidend ab.

    Spektakulärer Sturz

    In dem von Bresset diktierten Rennen ließ sich Spitz selbst von einem spektakulären Sturz auf der vierten Runde nicht beeindrucken und schüttelte kurz darauf die Amerikanerin ab. Lediglich dem Tempo der Weltmeisterin aus Frankreich vermochte sie nicht zu folgen. Spitz hatte sich nach eigenen Worten möglicherweise vor ihrem Sturz verbremst und trug eine Schramme am Knie davon. "Ich bin über den Lenker nach vorn gefallen, das hat den Rhythmus etwas durcheinander gebracht", schilderte sie die Szene. Silber ließ sie sich trotzdem nicht mehr nehmen.

    Der Erfolg für Spitz ist umso höher zu bewerten, als sie nach ihrem Triumph in Peking eine lange Durststrecke durchleben musste. Zwei Leistenoperationen in den Jahren 2009 und 2010 sowie diverse Sturzverletzungen und Krankheiten im Vorjahr warfen sie immer wieder zurück. Sogar an ein Karriereende dachte die 40-Jährige.

    Spitz belohnt sich

    Zum Glück verwarf sie diesen Gedanken. Auf dem anspruchsvollen Kurs zeigte sie ihre Klasse und belohnte sich für die harte und akribische Olympia-Vorbereitung. Im Vorfeld von London hatte Spitz, die sich im Anti-Doping-Kampf und für Jugendliche engagiert, auf einem dem Olympia-Kurs ähnelnden Gelände in Bad Säckingen trainiert. Die Runde in Hadleigh Farm gefiel ihr: "Das sind die Mountainbike-Kurse der Zukunft. Man sieht, was hier los ist, die Leute sind begeistert."  (dpa, AZ)

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