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Olé Olic: Super-Bayern greifen nach Fußball-Krone

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Olé Olic: Super-Bayern greifen nach Fußball-Krone

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    Olé Olic: Super-Bayern greifen nach Fußball-Krone
    Olé Olic: Super-Bayern greifen nach Fußball-Krone Foto: DPA

    Beim beeindruckenden 3:0-Sieg im Halbfinal-Rückspiel gegen Olympique Lyon erzielte der aus einem imponierenden Münchner Team herausragende Olic (26./67./78. Minute) mit seinen Saison-Treffern Nummer fünf, sechs und sieben in der Königsklasse alle Tore. Die hilflosen Franzosen beendeten die Partie in Unterzahl, denn der frühere Leverkusener Cris (59.) sah die Gelb-Rote Karte. Gegner am 22. Mai im Endspiel von Madrid ist entweder Titelverteidiger FC Barcelona oder Inter Mailand, die sich im zweiten Halbfinale gegenüberstehen.

    "Das ist fast Fußball in Vollendung gewesen. Sowas habe ich vom FC Bayern in einem wichtigen Spiel schon lange nicht mehr gesehen. So wie wir heute gespielt haben, das ist schon unglaublich", sagte ein überglücklicher Vereinschef Uli Hoeneß. "Wir arbeiten hart. Wir haben unseren Weg gefunden, der führt steil nach oben", sagte Hoeneß. Trainer Louis van Gaal zeigte sich cool: "Bayern kann jede Mannschaft schlagen, deswegen sind wir hier hergekommen. Es ist großartig, dass wir im Finale stehen."

    Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Rauswurf von Jürgen Klinsmann bewahrten die abgezockt und entschlossen auftretenden Bayern unter Trainer Louis van Gaal vor 39 414 Zuschauern im ausverkauften Stade Gerland ihren Traum von drei Titeln. Die 2800 mitgereisten Bayern-Fans feierten mit "Finale, oho, Finale"-Rufen ihr Team, das alle Personalsorgen und den Ausfall des gesperrten Topstar Franck Ribéry unbeeindruckt wegsteckte. Der 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel geriet nie in Gefahr.

    Beim vorletzten Akt einer kuriosen Champions-League-Saison war keine Solisten-Gala von Arjen Robben notwendig. Die ganze Mannschaft überzeugte mit geballter Stärke und Olic sorgte für die "Sahnehäubchen". "Ich habe nie gedacht, dass das möglich ist. Drei Tore sind überragend in so einem Spiel. Wichtig ist, dass wir wie ein Mannschaft gespielt haben", sagte Olic.

    Die ordnende Handschrift von Trainer van Gaal war klar zu erkennen. Im zehnten Europapokal-Finale der Club-Geschichte dürfte es für die Bayern im Estadio Santiago Bernabeu aber deutlich schwerer werden. Während bei den Münchnern nur Torwart Hans-Jörg Butt und Kapitän Mark van Bommel schon Champions-League-Final-Erfahrung haben, kann der erfahrene niederländische Coach als dritter Trainer überhaupt nach Ernst Happel und Ottmar Hitzfeld mit einem zweiten Verein den begehrten Pokal mit den Henkelohren gewinnen.

    Mit Spannung erwarten die Münchner das UEFA-Urteil gegen den nach seinem Hinspiel-Platzverweis in Lyon gesperrten Ribéry. Bleibt es bei einer Verbannung für ein Spiel, wäre der Franzose in Madrid wieder dabei. Beim Weg ins Finale half Hamit Altintop auf der Ribéry-Position aus. Van Gaals Taktik-Kniff funktionierte, der Türke fügte sich auch auf der für ihn ungewohnten Position in das kontrollierte und reife Spiel der Münchner als linkes Pendant zu Robben hervorragend ein.

    "Das Wichtigste ist, dass wir die Ordnung behalten und den Ball laufen lassen", lautete die Ansage von van Gaal. Zur erwünschten Stabilität in der Defensive setzte der Trainer nach den Abwehrsorgen der Vorbereitungstage auf Job-Sharing. Daniel van Buyten und Martin Demichelis spielten jeweils eine Halbzeit. Zwei zuletzt angeschlagene Innenverteidiger wollte van Gaal nicht gleichzeitig aufbieten. Der junge Holger Badstuber kam zu seinem größten internationalen Einsatz und machte seine Sache in der Zentrale über 90 Minuten sehr ordentlich.

    Ein anderer 21-Jährige hätte früh für großen Bayern-Jubel sorgen können. Thomas Müller schoss aber nach typischem Schlitzohr-Einsatz á la Olic nach exakt 120 Sekunden frei stehend aus elf Metern am Tor vorbei. Doch statt sich über die verpasste Chance zu ärgern, rafften sich die Münchner erst so richtig auf. Und Müller machte seine Sache als Vorbereiter nach Robben-Pass besser. Mit energischem Einsatz spielte er Olic frei, der in Gerd-Müller-Manier zur umjubelten Führung abschloss. Das ersehnte Auswärtstor war da.

    Nach dem Seitenwechsel wollte Lyon mit mehr Offensive das Blatt wenden. Doch Cris brachte sein Team mit einer Unbeherrschtheit endgültig aus dem Tritt. Seine Verwarnung kommentierte er mit hämischem Applaus. Schiedsrichter Massimo Busacca zückte Gelb-Rot. Kurz darauf zwang Sidney Govou (61.) Bayern-Torwart Butt zur ersten Parade des Abends.

    Dann machten die Bayern alles klar. Olic markierte nach Vorarbeit von Altintop das 100. Auswärtstor der Bayern in der Champions League. Mit seinem dritten Treffer nach Flanke von Philipp Lahm sorgte er mit dem ersten Champions-League-Hattrick für ein Bayern-Novum. Der Weg ins Endspiel war frei und van Gaal konnte in der Schlussphase sogar Robben und Schweinsteiger für den Bundesliga-Titelendspurt schonen.

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