Carina Vogt hat es in den Tagen von Oberstdorf auf den Punkt gebracht. "Dieser Sport ist so schön, aber auch so erbarmungslos", hatte die 29-Jährige aus Schwäbisch Gmünd die Situation des deutschen Teams treffend umschrieben.
Mit der Frauenmannschaft hatte Vogt 2019 in Seefeld den erstmals ausgetragenen Mannschaftswettbewerb gewonnen und war mit der Goldmedaille nach Hause gefahren. Gestern war die mit fünf Weltmeistertiteln erfolgreiche Skispringerin nicht dabei. Vogt hatte zuletzt mit mehreren Knieverletzungen zu kämpfen gehabt.
Der Rückstand des deutschen Teams auf das Podest war enorm
Am Freitag unterstützte sie das Team als Zuschauerin an der Schanze und konnte verfolgen, wie sich die Kolleginnen des Deutschen Ski-Verbandes auf der kleinen Anlage schlugen. Es war, wie erwartet, nicht der Tag der WM-Gastgeber. "Die drei Großen vorne sind in der Breite und in der Qualität sehr gut aufgestellt. Da schwächelt im Moment keiner", sagte Bundestrainer Andreas Bauer.
Im roten Leiberl des amtierenden Weltmeisters angetreten konnten Anna Rupprecht, Katharina Althaus, Juliane Seyfarth und Luisa Görlich ihren Titel nicht verteidigen und landeten auf dem fünften Platz. Der Rückstand auf die Podestränge war enorm.
Katharina Althaus lieferte bei ihrer Heimschanze solide Sprünge
Gold holte Österreich vor Slowenien und Norwegen. Zum Saisonhöhepunkt reicht es nicht für das Podest. "Wir haben alle die Sprünge gezeigt, die in unserem Trainingszustand möglich sind", urteilte Seyfarth nach dem an der Spitze spannenden Wettbewerb. Die Oberstdorferin Althaus lieferte auf ihrer Heim-Schanze zwar solide Sprünge auf 94 und 94,5 Meter. Um die Top-Athletinnen um Marita Kramer aus Österreich oder die Slowenin Nika Kriznar zu gefährden, reichte das nicht. Daniela Iraschko-Stolz, österreichische Skisprung-Legende und Fußball-Torhüterin, durfte sich mit 37 Jahren zusammen mit Sophie Sorschag, Chiara Hölzl sowie Marita Kramer über die Goldmedaille freuen.
Es bleibt die Hoffnung auf den nächsten Wettbewerb. "Es war der richtige Schritt in die richtige Richtung, aber das heißt auch, dass es etwas zu meckern gibt", sagte Anna Rupprecht nach dem zweiten Satz.
Die nächste Chance für einen Schritt aus dem Wellental bietet sich für die deutschen Springerinnen am kommenden Mittwoch (17.15 Uhr). Erstmals werden die Frauen bei der WM wie die Männer von der Großchance fliegen.
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