Die französische Nationalmannschaft ist wahrscheinlich das beste Team der Welt, während die deutsche Auswahl reichlich talentiert daher kommt - aber nicht zur absoluten Spitze gehört. Das war vor der Partie zu erwarten gewesen und hat sich nun bewahrheitet. Für die Mannschaft von Joachim Löw mag das ärgerlich sein, schmerzhaft ist die Niederlage aber aus einem anderen Grund.
Die Deutschen spielten lange Zeit nahe an ihrem Limit und hielten die französische Offensive im Rahmen ihrer Möglichkeiten unter Kontrolle. Enttäuschend war aber die Leistung in der Offensive. Das Trio aus Kai Havertz, Serge Gnabry und Thomas Müller versprach mehr, als es letztlich zu leisten im Stande war. Weder die technische Raffinesse Havertz', noch die Geschwindigkeit Gnabrys oder die gewitzten Laufwege Müllers brachten die Franzosen ernsthaft in Schwierigkeiten.
Die deutsche Offensive könnte zum Problem werden
Das könnte sich im weiteren Turnierverlauf noch als ernsthaftes Problem herausstellen. Schließlich gilt die Offensive als bester deutscher Mannschaftsteil. Spielt Leon Goretzka nicht, fehlt es dem Mittelfeld an Torgefahr, Toni Kroos und Ilkay Gündogan übernehmen eher die Aufgaben der Statiker als dass sie den Weg in Richtung Tor suchen.
Gegen die Franzosen war nicht zu erwarten, dass aus der deutschen Defensive Impulse für die Offensive entspringen. Gegen Portugal könnte der Löw-Elf ein ähnlicher Spielverlauf drohen. Umso mehr bedarf es fester Abläufe im Angriffsspiel. Von denen war im ersten Gruppenspiel aber wenig zu sehen.
Das Spiel gegen Frankreich hat gezeigt, dass es der deutschen Mannschaft bei diesem Turnier nicht genügen wird, nahe am Limit zu spielen - sie muss es erreichen. Und sie braucht einen Leistungsschub im vorderen Drittel. Das war nicht zu erwarten gewesen - und ist ernüchternd.
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