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Neureuthers Sieg-Debüt: Schlüssel zur Konstanz?

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Neureuthers Sieg-Debüt: Schlüssel zur Konstanz?

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    Neureuthers Sieg-Debüt: Schlüssel zur Konstanz?
    Neureuthers Sieg-Debüt: Schlüssel zur Konstanz? Foto: DPA

    "Felix hat jetzt den psychologischen Vorteil, dass er mal ein Weltcuprennen gewonnen hat. Es geht um das Gefühl, bewiesen zu haben, dass er nicht nur in der Theorie zu den absolut Besten zählt, sondern auch in der Praxis", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, einen Tag nach dem Kitzbühel-Coup des Medaillen-Anwärters für Olympia.

    Trainer, Funktionäre, Alt-Stars wie der vor Neureuther letzte siegreiche Alpin-Herr Alois Vogl und natürlich die Teamgefährten freuten sich für ihren "Felix", der nun mit viel mehr Selbstvertrauen an die nächsten Aufgaben wie den Nachtslalom in Schladming gehen kann. "Aber da stehen die Uhren schon wieder auf Null", warnte Maier.

    Zwar nährt der erste Erfolg eines deutschen Alpin-Herren seit fünf Jahren so kurz vor den Winterspielen in Vancouver natürlich die Hoffnung auf die erste Olympia-Medaille seit Markus Wasmeiers Doppel-Gold 1994. Aber den nach vielen Rückschlägen nun endlich mit einem Sieg geadelten Ausnahmetechniker mit großen Erwartungen zu belasten, hält Maier natürlich für falsch. "Er sollte sich jetzt nicht in eine Favoritenrolle für Olympia drücken lassen", betonte Maier.

    Denn anders als 2006, als er ohne erfüllte Norm mitgenommen worden war und nach zwei Nullnummern in Turin jede Menge Kritik einstecken musste, will er jetzt auch sein olympisches Glück finden. "Ich probiere Freude und Spaß zu haben und nicht als so kleiner Mensch wie vor vier Jahren zurückzukehren", meinte der WM-Vierte. Neben den Jubel-Arien am Ganslerhang stimmte Neureuther auch ein paar nachdenkliche Töne an. Aus denen klang heraus, dass Neureuther auch schon überlegt hatte, einfach alles hinzuwerfen. "Kurz vorm Aufhören" sei er gewesen, behauptete Neureuther.

    Dann aber konnte sich der 25-Jährige 19 Tage vor der Eröffnungsfeier in Vancouver seinen "Kindheitstraum" vom ersten Weltcup-Sieg erfüllen. Bis dahin hatten sich dem hochbegabten Athleten immer wieder Verletzungen und andere Hindernisse in den Weg gestellt. Allein der prominente Name erwies sich für den Sohn von Olympiasiegerin Rosi Mittermaier und des sechsfachen Weltcup-Siegers Christian Neureuther als Bürde. "Es gibt ein paar Sportler, die mit einem großen Namen auf die Welt kommen. Und es gibt nur wenige, die es wirklich ganz nach oben schaffen", betonte Felix Neureuther. "Man wächst mit anderen Druck auf, steht immer irgendwo im Fokus."

    Auch der Papa wusste, dass es für den Filius nicht immer leicht war. "Er musste ein Leben lang schon mit dem Namen auch umgehen lernen", erklärte der sechsmalige Weltcup-Gewinner, der 31 Jahre vor dem Sohnemann am selben Hang gewonnen hatte. Und daher hatte der Familienname plötzlich einen großen Vorteil. Denn da, wo jedem Sieger eine Gondel mit dem Namen gewidmet wird, könnte man nun zwei Gewinnern eine Seilbahn-Kabine widmen. "Sie sparen einen Nachnamen" sagte der stolze Vater. "Jetzt können sie einfach "Christian und Felix" draufschreiben."

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