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Nationalmannschaft: Löw-Nachfolge: Das sind die möglichen Bundestrainer-Kandidaten

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Löw-Nachfolge: Das sind die möglichen Bundestrainer-Kandidaten

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    DFB-Direktor Oliver Bierhoff muss nun dazu beitragen, einen Nachfolger für Joachim Löw zu finden.
    DFB-Direktor Oliver Bierhoff muss nun dazu beitragen, einen Nachfolger für Joachim Löw zu finden. Foto: Ina Fassbender, dpa (Archivbild)

    Im Sommer 2021 geht eine Ära im deutsche Fußball zu Ende: Joachim Löw wird nach der Europameisterschaft seinen Posten als Bundestrainer räumen , trotz eines gültigen Vertrags bis 2022. 17 Jahre wird der 61-Jährige dann die Geschicke der DFB-Auswahl als als Assistenz- und Cheftrainer (ab 2006) verantwortet haben.

    DFB-Präsident Fritz Keller dankte Löw für seine Dienste und begrüßte den Handlungsspielraum, der sich dem DFB mit dieser frühzeitigen Entscheidung bietet: "Dass er uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hoch anständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen." Wer soll auf Löw folgen? Eine Auflistung der möglichen Kandidaten.

    Auf Jobsuche für die neue Saison: Ralf Rangnick.
    Auf Jobsuche für die neue Saison: Ralf Rangnick. Foto: Jan Woitas/dpa

    Ralf Rangnick

    Einen "natürlichen" Favoriten, wie es Löw 2006 beim Klinsmann-Abschied war, gibt es diesmal nicht. Ein Kandidat dürfte jedenfalls das langjährige Mastermind bei Red Bull sein: Ralf Rangnick. Der ist nach seinem Ende als Fußball-Chef bei Red Bull im Sommer 2020 ohne Anstellung und auf der Suche nach einem neuen Job. Rangnick hatte stets Erfolg und steht für eine langfristige Strategie. Problematisch dürfte eine Rangnick-Lösung aber deshalb werden, weil der 62-Jährige bei seinen jüngsten Stationen stets umfangreiche Kompetenzen eingefordert hatte. Ob er die gleich beim Dickschiff DFB erhält, scheint fraglich.

    Lucien Favre musste als BVB-Trainer gehen.
    Lucien Favre musste als BVB-Trainer gehen. Foto: Bernd Thissen/dpa

    Lucien Favre

    Chancen könnte auch der ehemalige BVB-Coach Lucien Favre haben, der in Dortmund Ende des vergangenen Jahres seinen Posten räumen müsste. Er wäre der erste Ausländer auf dem Posten des Bundestrainers. Favres Vorteil: Er spricht deutsch, ist erst seit kurzem aus dem Geschäft und steht für attraktiven Fußball, wie man ihn beim DFB sehen will. Nachteil: Das Image des 63-Jährigen, der auch als großer Zauderer gilt, bekam in Dortmund zuletzt erhebliche Dellen. Eine Aufbruchsstimmung nach einer EM dürfte mit ihm nur schwer zu verbreiten sein.

    Fordert gegen den FC Chelsea «das ganze Paket»: Liverpools Trainer Jürgen Klopp.
    Fordert gegen den FC Chelsea «das ganze Paket»: Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Foto: Marton Monus/dpa

    Jürgen Klopp

    Ein anderer Ex-BVB-Coach würde hingegen die "große Lösung" darstellen: Jürgen Klopp. Der Welttrainer des Jahres 2019 ist zwar in Liverpool bis 2024 angestellt - die aktuelle Krise mit sechs Niederlagen in Folge und dem Absturz in der Premier League hat die einstmals aus DFB-Sicht utopische Lösung aber zumindest etwas wahrscheinlicher gemacht. Kommt Klopp ähnlich wie in seiner sportlich enttäuschenden letzten Saison in Dortmund zu dem Schluss, dass sein Weg in Liverpool zu Ende ist, könnte das die Chance für den DFB sein. Der 53-Jährige hatte zwar stets gesagt, dass ein Posten als Nationalcoach ihn noch nicht reizen würde. Andererseits gibt es nicht oft die Chance, Bundestrainer zu werden. Ob Klopp beim DFB anheuert, hängt ihm Grunde von ihm ab: Gibt er die entsprechenden Signale und kommt aus seinem Vertrag in Liverpool heraus, dürfte er den Job auch mangels ernsthafter Konkurrenz bekommen.

    UPDATE: Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen RB Leipzig stellte Klopp klar, dass er kein Interesse am Bundestrainer-Posten hat: "Nein, ich werde im oder nach diesem Sommer nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen. Ich habe ja einen Job." Damit hat sich der erste Kandidat bereits verabschiedet.

    Münchens Trainer Hansi Flick stellt sich vor dem Spiel beim Interview den Fragen der Journalisten.
    Münchens Trainer Hansi Flick stellt sich vor dem Spiel beim Interview den Fragen der Journalisten. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Hansi Flick

    Für den 56-jährigen Trainer des FC Bayern gilt dasselbe wie für Klopp: Hebt er die Hand und bekommt die Freigabe des Rekordmeisters, dürfte er den Job sicher haben. Flick hat eine DFB-Vergangenheit, war selbst ab 2006 Co-Trainer von Löw und gewann mit ihm 2014 den WM-Titel. Allerdings ist Flick beim FC Bayern derart erfolgreich, dass es unwahrscheinlich erscheint, dass die Bayern ihn freigeben werden.

    Stefan Kuntz ist der Trainer der U21-Mannschaft des DFB.
    Stefan Kuntz ist der Trainer der U21-Mannschaft des DFB. Foto: Swen Pförtner/dpa

    Stefan Kuntz

    Während Klopp und Flick die großen Lösungen sind, wäre der aktuelle U21-Coach Stefan Kuntz die XS-Variante. Der 58-Jährige hatte als Trainer nicht gerade die größten Erfolge gefeiert, als er 2016 zum DFB kam. Mit dem Unterbau der Nationalmannschaft gewann er jedoch 2017 die U21-EM. Innerhalb des Verbands genießt der kommunikative Ex-Profi hohes Ansehen. In seiner aktiven Karriere als Spieler wurde Kuntz zudem Meister mit Kaiserslautern, Europameister mit dem DFB und kennt das Geschäft. Eine Lösung Kuntz wird es aber nur geben, wenn alle größeren Optionen sich zerschlagen.

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