Die EM 2021 wird die letzte für Joachim Löw als Trainer der deutschen Nationalmannschaft werden: Der Deutsche Fußball-Bund gab am Dienstag bekannt, dass der 61-Jährige seine Arbeit nach dem Turnier im Sommer beenden wird. Löw habe darum gebeten, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag unmittelbar mit Abschluss des EM-Turniers zu beenden, teilte der DFB mit.
Löw wird in der Stellungnahme des Verbands wie folgt zitiert: "Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht. Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren." Mit der Nationaelf verbinde er große Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente.
Rücktritt: Joachim Löw war Weltmeister 2014 und enttäuschte 2018
Löw war 2004 zur Nationalmannschaft gekommen. Bis 2006 arbeitete er als Assistent von Jürgen Klinsmann, nach dessem Ausscheiden nach der WM 2006 übernahm er den Posten als Cheftrainer. Sein größter Erfolg war der WM-Gewinn 2014 in Brasilien, zudem erreichte er bei der Europameisterschaft 2008 das Finale gegen Spanien.
Löw war als Trainer aber auch für die größte Enttäuschung einer deutschen Nationalmannschaft verantwortlich: Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland schied die DFB-Auswahl zum ersten Mal nach der Vorrunde aus - und das als Titelverteidiger. Weitere Kratzer hat Löws Image nach der 0:6-Pleite gegen Spanien im Herbst 2020 erhalten.
Löw will sich mit einem guten Abschneiden bei der EM verabschieden: "Für die bevorstehende Europameisterschaft verspüre ich weiterhin den unbedingten Willen sowie große Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier große Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiß auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt.”
DFB-Präsident Fritz Keller spricht Jogi Löw seinen Dank aus
DFB-Präsident Fritz Keller lobt Löw für sein Engagement: "Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiß, was er an Jogi hat, er ist einer der größten Trainer im Weltfußball. Jogi Löw hat den deutschen Fußball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen." Seine Entscheidung lasse dem DFB nun Zeit, "mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen".
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