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Nationalmannschaft: Deutschland verspielt gegen Argentinien eine 2:0-Führung

Nationalmannschaft

Deutschland verspielt gegen Argentinien eine 2:0-Führung

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    Deutschland spielt gegen Argentinien 2:2.
    Deutschland spielt gegen Argentinien 2:2. Foto: Marius Becker, dpa

    Im Fußball gilt im Besonderen, was auch im alltäglichen Leben offensichtlich ist: Es kommt anders als man denkt. So stand das Länderspiel der deutschen Mannschaft gegen Argentinien unter schlechten Vorzeichen. Absagenflut, keine automatisierten Abläufe und ein Gegner, der Spiele gegen das deutsche Team nach drei verlorenen WM-Endspielen immer noch als nationale Aufgabe höchster Bedeutung ansieht. Nach 90 überwiegend unterhaltsamen Minuten im mit 45.197 Zuschauern mäßig gefüllten Dortmunder Stadion stand es aber immerhin 2:2. Dabei verspielte die deutsche Mannschaft allerdings eine 2:0-Halbzeitführung.

    Joachim Löw hatte sich das anders vorgestellt, als das Freundschaftsspiel gegen Argentinien vereinbart wurde. Neun Monate vor der Europameisterschaft sollte sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem Gegner messen, der das Team auf die Härten der EM vorbereitet. Doch nach und nach gingen dem Bundestrainer die Spieler aus, die es gewohnt sind, das Nationaltrikot zu tragen.

    Löw muss gegen Argentinien auch auf Niklas Stark verzichten

    Am Spieltag selbst meldete sich schließlich noch Niklas Stark wegen einer Magen-Darm-Erkrankung ab. Der Herthaner war zuvor bereits bereits sechs Mal nominiert worden, stand aber noch keine Sekunde mit dem Adler auf dem Brust auf dem Spielfeld. Dass es durchaus schneller ging, bewies Robin Koch. Weil neben Stark, auch noch Jonathan Tah, Antonio Rüdiger und Matthias Ginter ausfielen, kam der Freiburger bei seiner ersten Nominierung gleich von Beginn an zum Einsatz.

    Er agierte als zentraler Akteur einer Fünferkette. Neben ihm verteidigten Niklas Süle sowie etwas überraschend Emre Can. Die Außenbahnen wurden vom Leipziger Duo Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann besetzt. In Ermangelung anderer erfahrener Spieler führte Joshua Kimmich die Mannschaft als Kapitän auf das Feld. Der etatmäßige Spielführer Manuel Neuer wich diesmal absprachegemäß für Marc-André ter Stegen.

    Die so neu zusammengesetzte Mannschaft benötigte rund eine Viertelstunde, ehe sich erste spielerische Elemente erkennen ließen. Die erste Chance nach Vorarbeit von Klostermann vergab Julian Brandt noch, doch kurz darauf stand es 1:0 für Deutschland (15.). Abermals Klostermann brachte den Ball nach innen, Serge Gnabry verwandelte. Mit seinem zehnten Treffer im elften Länderspiel bewies er erneut, warum ihm Löw zuletzt eine Stammplatzgarantie aussprach.

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    Kai Havertz gelingt sein erstes Tor für die Nationalmannschaft

    Sieben Minuten später eroberte mit Luca Waldschmidt der zweite Freiburger Debütant den Ball im Mittelfeld. Über Klostermann und Gnabry gelangte der Ball zu Kai Havertz, der aus wenigen Metern nur noch zu seinem ersten Treffer als Nationalspieler einschieben musste.

    Erleichtert wurde die Aufgabe für die deutsche Mannschaft allerdings auch von Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni. Der verzichtete freiwillig auf Offensivkönner wie Serio Agüero und Angel di Maria. Lionel Messi fehlte zudem wegen einer Sperre.

    Aus einem Sieg der deutschen Behelfsauswahl  wurde es trotzdem nichts. Erst unterlief Koch eine Flanke und der eingewechselte Leverkusener Lucas Alario konnte frei im Strafraum zum Kopfball ansetzen. Der Stürmer ließ sich die Chance nicht entgehen (67.). Zur Beruhigung des Spiels trug auch nicht bei, dass Löw mit Nadiem Amiri und Suat Serdar zwei weiteren Spielern zur Premiere in der Nationalmannschaft verhalf. Die Deutschen bekamen den Ball kaum noch in die gegnerische Hälfte. Logische Konsequenz: Das verdiente 2:2 durch Lucas Ocampos, der in der 85. Minute das Durcheinander einer immer konfuseren deutschen Auswahl ausnutzte.

    Kommenden Sonntag trifft die deutsche Mannschaft in Tallinn auf Estland (20.45 Uhr, RTL). Dann geht es um Punkte für die EM-Qualifikation. Drei Punkte sind eingeplant. Oftmals aber kommt eben anders als gedacht.

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