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Nachruf: Bernd Meiers Tod macht tief betroffen: Spiel abgesagt

Nachruf

Bernd Meiers Tod macht tief betroffen: Spiel abgesagt

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    Das Kreisliga-Auftaktspiel seines Heimatvereins TSV Burgheim ist abgesagt worden. Die Region trauert um einen großen Spieler.
    Das Kreisliga-Auftaktspiel seines Heimatvereins TSV Burgheim ist abgesagt worden. Die Region trauert um einen großen Spieler. Foto: Xaver Habermeier

    Wie Zdenko Miletic geht es vielen. „Unfassbar, ich kann es gar nicht glauben. Ich habe ihn doch vor kurzem noch getroffen und er sah kerngesund aus“, nahm der Torwarttrainer des Bundesligisten FC Augsburg die Todesnachricht von Bernd Meier auf. Meier war am Donnerstag unerwartet gestorben. Mit gerade einmal 40 Jahren.

    Bernd Meier war Praktikant in der FCA-Geschäftsstelle

    Miletic hat Meier vor gut zwei Jahren näher kennengelernt, als der ehemalige Profifußballer ein Praktikum im Rahmen einer Umschulung in der FCA-Geschäftsstelle absolvierte und sich nebenbei mit Franz Kampa um die Nachwuchskeeper kümmerte. Entsprechende Reputation brachte Meier ja mit, schließlich betreute er nicht nur die Torhüter der deutschen U-17-Nationalmannschaft als Honorartrainer, Meier stand selbst viele Jahre zwischen den Pfosten.

    1993 war er vom damals viertklassigen Landesligisten TSV Aindling in die Bundesliga gewechselt – und sorgte dank seines Talents beim TSV 1860 München schnell für Furore. Zwischenzeitlich klopfte der aus Burgheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) stammende Meier sogar ans Tor zur Nationalmannschaft, durfte 1996 an einem Lehrgang der deutschen Elitekicker teilnehmen. Ein Länderspiel war ihm letztlich allerdings nicht vergönnt. Und auch bei den Löwen verlor Meier seinen Stammplatz, als er sich 1998 – ausgerechnet im Stadtderby gegen den FC Bayern (1:3) – ein legendäres Gegentor einfing. Dabei servierte Meier dem hinter seinem Rücken lauernden Carsten Jancker den Ball.

    Bernd Meier wurde in Rain sesshaft

    Es folgten die weiteren Profistationen Borussia Mönchengladbach, LR Ahlen und Borussia Dortmund, bevor er 2007 nach dem zweiten Kreuzbandriss seine Karriere beendete. Meier kehrte anschließend zu seinen Wurzeln zurück, wurde in Rain sesshaft und stieg bei seinem Heimatverein TSV Burgheim ins Trainergeschäft ein. Erst als B-Juniorencoach der JFG Rain/Burgheim, seit knapp einem Jahr parallel dazu als Coach der ersten Mannschaft. Zwar konnte Meier den Abstieg aus der Bezirksliga Nord nicht verhindern, seinem Ansehen hat dies in der Heimat nicht geschadet.

    Im Gegenteil, hoch motiviert wollten die Burgheimer am gestrigen Freitag das Auftaktspiel der Kreisliga Ost beim FC Ehekirchen in Angriff nehmen. Doch dazu kam es nicht mehr. „Bernd hat im Abschlusstraining am Donnerstag gefehlt, weil er wegen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus musste“, berichtet TSV-Abteilungsleiter Werner Riel, „doch deswegen haben wir uns keine ernsthaften Sorgen gemacht. Das ist ja nichts, woran man so schnell stirbt.“

    Todesursache unklar: Obduktion soll Aufschluss bringen

    Die Vergiftung war letztlich ohnehin nicht die Todesursache. Meier sollte eigentlich am Donnerstagabend aus dem Krankenhaus entlassen werden, verstarb dann aber plötzlich aus noch ungeklärter Ursache. Genauen Aufschluss über seinen Tod soll nun eine Obduktion klären.

    Nach dem Training erreichte das Team die Todesnachricht. „Wir sind alle tief betroffen, geschockt und können es kaum fassen“, so Abteilungsleiter Riel, der selbst zu gemeinsamen Jugendzeiten an Meiers Seite kickte und damit vielen Weggefährten Meiers aus der Seele spricht. Weshalb in Burgheim derzeit nicht an Fußball zu denken ist. Spielgruppenleiter Christoph Marzini setzte das geplante Eröffnungsspiel in Ehekirchen ab.

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