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Nach Niederlage gegen Frankreich: Handball-WM: Deutschland am Scheideweg

Nach Niederlage gegen Frankreich

Handball-WM: Deutschland am Scheideweg

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    Heiner Brand, Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft.
    Heiner Brand, Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft. Foto: dpa

    Die deutschen Handball-Herren stehen nach dem Debakel gegen Frankreichvor dem Scheideweg. Die frühzeitige Olympia-Qualifikation steht auf demSpiel - und auch der Verbleib von Bundestrainer Heiner Brand istfraglich.

    Es war bei weitem nicht die erste Niederlage, die die Nationalmannschaft unter der Regie Heiner Brands verkraften musste. Seit 1997 wird die Mannschaft von dem Mann mit dem charakteristischen Schnauzer trainiert. Brand führte die Mannschaft von der internationalen Bedeutungslosigkeit in die Weltspitze. Den Höhepunkt fand dieser Weg mit dem WM-Gewinn 2007 im eigenen Land. Seitdem befindet sich die Mannschaft im Umbruch. Ein Umbruch, der bisher einfach nicht gelingen will. Doch auch wenn spielerisch schon seit längerer Zeit einiges im Argen liegt, so konnte die Mannschaft immer noch auf die Primärtugenden zurückgreifen: Kampf und Wille.

    Beim 23:30 gegen gegen Frankreich präsentierte sich aber eine Mannschaft, die konzeptlos wirkte, ohne Eifer, ohne Glaube an sich selbst. Brand versuchte, das Team von der Seitenlinie aus immer wieder anzufeuern. Vergeblich. Nun ist es keine Schande, gegen die derzeit wohl weltbeste Mannschaft zu verlieren, auch nicht mit sieben Toren Unterschied. Der Abstand zwischen den Franzosen und den Deutschen ist aber weitaus größer als es diese sieben Tore aussagen. Er ist auch größer, als es Brand angenommen hat.

    Die deutsche Mannschaft wird sich mit einem Sieg gegen Tunesien heute wohl dennoch für die Hauptrunde qualifizieren. Das Halbfinale ist dann aber nur noch theoretisch möglich. Sogar die Olympiaqualifikation ist in Gefahr. Dafür qualifizieren sich nur die besten sieben Mannschaften der Titelkämpfe. Nachdem die Deutschen in der Hauptrunde auf die starken Norweger und Isländer trifft sowie auf Österreich, scheint auch dieses Ziel nur schwer zu erreichen. Freilich, auch wenn man die ersten sieben Plätze nicht erreicht, ist die Olympia-Qualifikation möglich. Dann allerdings nur über den beschwerlichen Weg eines Qualifikationsturniers.

    Ob Heiner Brand dann noch als Trainer zur Verfügung steht, scheint fraglich. Der Trainer wirkte resigniert nach der Pleite gegen Frankreich. Er hat sich in den vergangenen 14 Jahren aufgerieben im Kampf um mehr deutsche Spieler in der Liga, forderte immer wieder eine Entschlackung des horrenden Spielplans. Ohne Erfolg. Ob er nach einer enttäuschenden WM den Umbruch weiter vorantreiben will, weiß nur er selbst. (AZ)

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