Grenoble (AZ) - Eric Boyer war mit seiner Angst nicht alleine: Als Jens Voigt nach dem Sturz vom Rennrad blutüberströmt auf der Straße lag, war der Chef des Cofidis-Teams in tiefer Sorge: "Ich habe um sein Leben gefürchtet", sagt er. Doch einen Tag später gibt
Inzwischen ist klar, dass sich Jens Voigt "nur" einen Jochbeinbruch, eine Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen hat. Laut Tour-Arzt Xavier Roy hat ihm der Helm "das Leben gerettet". Während der Tross der Tour de France weiterzog, atmete in Berlin auch Jens Voigts Familie (fünf Kinder) auf. Seine Frau Stephanie hatte den üblen Sturz auf einer Abfahrt auf einem Kindergeburtstag gesehen, so die Bild-Zeitung. "Ich habe den Sturz erstmals in Zeitlupe gesehen. Das war ganz schlimm. Mir ist ganz übel und schlecht gewesen." Sie versuchte sofort möglichst viele Informationen zu sammeln - bekam aber bald einen erlösenden Anruf: Ihr Mann sei bei Bewusstsein, sagte Saxo-Bank-Teamchef Kim Andersen.
Voigt hätte seiner Familie den Schock gerne erspart, sagt sein Vater Egon: "Seine Frau hatte mit ihm gesprochen. Und da hat er schon gesagt, das tut ihm leid, dass er uns allen so einen Schrecken eingejagt hat. Aber ihm geht es ganz gut. Er hat schon ein schlechtes Gewissen sozusagen", sagte er dem privaten Radiosender "Hit-Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern".
Jens Voigt muss noch mindestens einen Tag in der Klinik in Grenoble bleiben, hat aber seinen Humaor schon wiedergefunden. "Es ist unglaublich, was für eine gute Laune er schon wieder hat", sagte Teamsprecher Brian Nygard. Der Radprofi könne sich nur in "Bruchstücken" an den Unfall erinnern. Am Donnerstag will Stephanie Voigt zu ihrem Mann reisen.
Jens Voigt wurde eine Bodenwelle zum Verhängnis. Sein Lenker verdrehte sich, Voigt verlor die Kontrolle über sein Rad, stürzte und schlitterte über den Asphalt. Es sein kein Materilafehler gewesen, sagte Nygard.