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Mutiger Greul ärgert Federer - Kiefer gegen Nadal

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Mutiger Greul ärgert Federer - Kiefer gegen Nadal

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    Mutiger Greul ärgert Federer - Kiefer gegen Nadal
    Mutiger Greul ärgert Federer - Kiefer gegen Nadal Foto: DPA

    Die "unlösbare Aufgabe" einfach nur genießen und später dann den Kindern davon erzählen. Doch als er die 24 000 Zuschauer und den berühmten Hartplatz sah, auf dem er noch nie hatte spielen dürfen, "da bin ich nervös geworden". Freimütig gestand der Reutlinger dies in New York nach der 3:6, 5:7, 5:7-Niederlage ein, die am Ende trotz seiner couragierten und äußerst respektablen Vorstellung zu Buche stand.

    "Natürlich hätte ich gerne einen Satz gewonnen. Dann wäre der Abend noch schöner geworden", meinte der 28-Jährige. Schon im zweiten Satz wäre dies möglich gewesen. Aber vor allem im dritten, den Greul mit einer 2:0-Führung verheißungsvoll begann. "Da hatte ich endgültig das Gefühl, ihn unter Druck setzen zu können." Doch der schlaue Fuchs aus Basel ließ sich nicht beirren, obwohl Altmeister John McEnroe mutmaßte: "Teilweise nimmt Federer das Match zu sehr auf die leichte Schulter und wartet nur auf Fehler seines Kontrahenten."

    Aber die kamen auch. Und so schaffte der junge Vater von sechs Wochen alten Zwillings-Töchtern den Ausgleich und zum 6:5 das entscheidende Break. "Die erste Nightsession ist immer schwierig." Es klang fast wie eine Rechtfertigung Federers, der nun auf Lleyton Hewitt trifft. Der 25. Vergleich ist für den Australier die Möglichkeit zur Revanche für das verlorene Finale von 2004.

    "Ich habe Simon vorher beobachtet und war auf einen harten Kampf vorbereitet", sagte Federer. Der Respekt vor dem Weltranglisten-65. war nicht geheuchelt. Auch das Lob nicht, das er Greul nach der Partie machte. Sogar TV-Kommentator McEnroe war angetan: "Greul spielt erfrischend und sehr mutig." Mit tollen Eindrücken, reichlich Selbstvertrauen und dem Ziel, "auf diesem Level weiterzuspielen" verließ Greul Flushing Meadows. Natürlich hätte er wie Philipp Petzschner gerne gewonnen, aber "man muss realistisch bleiben".

    Der 25-jährige Petzschner zog mit einem 7:6 (7:3), 6:7 (6:8), 6:4, 4:6, 6:3-Erfolg gegen Sergej Stachowski aus der Ukraine in die zweite Runde ein und meinte: "Ich bin noch mal mit einem blauen Auge davongekommen." Dabei versicherte der Weltranglisten-39., seinen 93 Plätze schlechter notierten Gegner "wirklich nicht unterschätzt" zu haben. "Warum spielst du ausgerechnet bei den US Open so schlecht", habe er sich immer wieder gefragt, aber keine Antwort gefunden. "Vielleicht habe ich auch schon zu sehr an die nächste Runde gedacht", gestand das "schludrige Talent" früherer Jahre. Der an Nummer 24 gesetzte Spanier Juan Carlos Ferrero wird der Gegner sein.

    Auch Nicolas Kiefer bekommt es mit einem scheinbar übermächtigen Spanier zu tun. Der Hannoveraner, der trotz seines 6:3, 6:4, 6:4-Erfolgs gegen den Franzosen Michael Llodra wortkarg und mit bitterbösem Blick durch die Gegend lief, bekommt es mit Rafael Nadal zu tun. Wegen einer Knieverletzung hatte der Mallorquiner auf die Titelverteidigung in Wimbledon verzichtet. Er scheint den Anschluss aber wieder gefunden zu haben. Den Franzosen Richard Gasquet schaltete der Olympiasieger mit 6:2, 6:2, 6:3 locker aus. Auch gegen Kiefer ist er Favorit; die bislang vier Vergleiche hat er gewonnen.

    Qualifikantin Angelique Kerber ist dagegen in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 21-Jährige unterlag der Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez mit 5:7, 3:6 und konnte sich wie Greul mit einem Preisgeld von 31 000 Dollar sowie der Tatsache trösten, im dritten Anlauf wenigstens eine Runde gewonnen zu haben. "Ich nehme viel Positives mit und bin froh, wieder unter den Top 100 zu sein", sagte die Kielerin. Ziel für die nächsten Wochen sei, sich mit harter Arbeit weiter zu verbessern und die direkte Qualifikation für die Australian Open im Januar des kommenden Jahres zu schaffen.

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