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Motorsport: Russ und Reus: Rasende Rasenstars

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Russ und Reus: Rasende Rasenstars

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    Hat dann doch noch den Strafbefehl über 160.000 Euro akzeptiert: Frankfurts Marco Russ.
    Hat dann doch noch den Strafbefehl über 160.000 Euro akzeptiert: Frankfurts Marco Russ. Foto: Peter Steffen (dpa)

    Es drängt sich der Eindruck auf, Fußballer hätten ein grundsätzliches Problem mit Autos und Verkehrsregeln.

    Vom ehemaligen Torwarttitanen Oliver Kahn wird berichtet, er habe es an einem Tag geschafft mehrfach Radarblitzer auszulösen. Von Bundestrainer Joachim Löw wurde vergangenes Jahr bekannt, dass er für insgesamt sechs Monate seinen Führerschein abgeben musste. Grund: wiederholte Raserei. Der notorische Schnell- und Schwarzfahrer Marco Reus schaffte es zuletzt in der Liste der Geldstrafenzahler nach ganz oben. 540.000 Euro – der Führerscheinkurs wäre günstiger gewesen.

    Marco Russ zahlt nun immerhin 160.000 Euro. Wobei sein Fall ein besonders kurioser ist. Im Gegensatz zum namensähnlichen Dortmunder Reus besitzt der Frankfurter Russ zwar einen Führerschein. Aber auch er war zu schnell unterwegs gewesen. So weit, so normal.

    Als die Angelegenheit vor Gericht verhandelt werden sollte, erschien Russ aber nicht. Zur Entschuldigung ließ er ein ärztliches Attest vorlegen. Offensichtlich war Russ zwar verhandlungsunfähig, aber nicht handlungsunfähig. Denn just an dem Tag wirkte er in einem Spiel seines Vereins mit.

    Russ sieht seinen Fehler ein

    Die Sache flog auf. Russ erhielt einen Strafbefehl wegen einer falschen eidesstattlichen Erklärung. Russ fand aber, 160.000 Euro sei zu viel Geld für ein Gefälligkeitsattest (das nicht mal vom Vereinsarzt ausgestellt worden war). Er legte Einspruch ein. Nächste Woche sollte verhandelt werden. Für Russ wieder mal ein ungünstiger Termin. Denn zu der Zeit soll er im Trainingslager in Abu Dhabi sein.

    Jetzt entschied sich: Der Prozess findet nicht statt. Nein, Russ hat nicht noch mal ein Attest vorgelegt. Es geht ihm gut. So gut sogar, dass er zur Erkenntnis gelangt ist, er habe einen Fehler gemacht. „Und den bügele ich jetzt aus.“ Er zahlt.

    Ob Marco Reus mit der Überweisung von 540.000 Euro alles ausgebügelt hat, ist inzwischen fraglich. Es gibt Stimmen, die seine Strafe für zu niedrig halten, die einen „Promibonus“ vermuten. Ein nordrhein-westfälische CDU-Politiker will den Fall überprüfen lassen und eventuell sogar im Landesparlament zur Sprache bringen.

    Geradezu billig davon gekommen ist da doch Mario Balotelli. Wie bekannt wurde, soll der stets skandalträchtige Italiener in den Jahren 2012 und 2013 mit einem gemieteten Ferrari 18 Mal geblitzt worden sein. Er soll 10.000 Euro zahlen. Eine Summe, über die die deutschen Raserstars Russ und Reus nur lächeln.

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