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Motorsport: Problemberg vor der Zeitenwende: Die Krisen-Symptome der Formel 1

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Problemberg vor der Zeitenwende: Die Krisen-Symptome der Formel 1

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    Sebastian Vettel wird 2014 in der Nacht über die Strecke in Bahrain rasen.
    Sebastian Vettel wird 2014 in der Nacht über die Strecke in Bahrain rasen. Foto: Srdjan Suki (dpa)

    Auf dem Weg zu einer Zeitenwende muss die Formel 1 einen Berg von Problemen umfahren. Sportlich ächzt die Königsklasse am Ende des Jahrgangs 2013 unter der erdrückenden Dominanz des Vierfach-Weltmeisters Sebastian Vettel. Viel bedrohlicher für das fragile Grand-Prix-Gefüge aber sind die Schuldenlasten vieler Rennställe und die Prozesswelle, die auf den allgewaltigen Chefvermarkter Bernie Ecclestone zurollt.

    Der Neustart in die Saison 2014 mit einer Regelrevolution von enormem Ausmaß wird zu einer Reise ins Ungewisse. Eine Bestandsaufnahme der Krisen-Symptome.

    Die Quotenfrage

    Vettels Raserei durch die Rekordbücher birgt das Risiko der Langeweile. Nach einer abwechslungsreichen ersten Saisonhälfte, in der auch Mercedes mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton dreimal gewann, hieß der Sieger seit der Sommerpause immer Vettel. Neunmal Erster in Serie, 13 Mal insgesamt - die Jagd auf historische Bestmarken ist vor allem für Chronisten sexy. Der Zuschauer sehnt sich nach mehr. Die TV-Quoten auf Vettels Heimatmarkt sanken spürbar, bisweilen musste sich der Hesse sogar auf dem Podium auspfeifen lassen. Die bange Frage für Fans, Vermarkter und Fernseh-Macher ist nun, ob sich Vettel und Red Bull 2014 wirklich durch das neue Regelwerk einfangen lassen.

    Die Geldfrage

    Formel 1: Die Teams und Fahrer 2013

    RED BULL: Sebastian Vettel (Heppenheim)/Mark Webber (Australien)

    FERRARI: Fernando Alonso (Spanien)/Felipe Massa

    MCLAREN-MERCEDES: Jenson Button (Großbritannien)/Sergio Perez (Mexiko)

    LOTUS: Kimi Räikkönen (Finnland)/Romain Grosjean (Frankreich)

    MERCEDES AMG: Nico Rosberg (Wiesbaden)/Lewis Hamilton (Großbritannien)

    SAUBER: Nico Hülkenberg (Emmerich)/Esteban Gutierrez (Mexico)

    FORCE INDIA: Paul di Resta (Großbritannien)/Adrian Sutil (Gräfelfing)

    WILLIAMS: Pastor Maldonado (Venezuela)/Valtteri Bottas (Finnland)

    TORO ROSSO: Daniel Ricciardo (Australien)/Jean-Eric Vergne (Frankreich)

    CATERHAM: Charles Pic (Frankreich)/Giedo van der Garde (Niederlande)

    MARUSSIA: Max Chilton (Großbritannien/Jules Bianchi (Frankreich)

    Wirtschaftlich ist die Formel 1 in größerer Schieflage denn je. Nur Red Bull, Ferrari und Mercedes können sich das PS-Spektakel in dieser Form noch leisten. McLaren lebt noch von den Reserven aus der Erfolgsära. Die meisten anderen geben viel mehr aus, als sie haben. Das kann nicht gut gehen und schadet dem sportlichen Wettbewerb. Teams wie Caterham und Marussia haben seit ihrem Einstieg 2010 in 77 Rennen nicht einen Punkt geholt. Das Überleben von Rennställen wie Lotus, Sauber und Force India ist von Bezahlfahrern abhängig. Die Umstellung von Achtzylinder-Motoren auf V6-Turbos ist sportlich zwar die Chance der Verfolger, aber auch ein teurer Kraftakt, dem die Gefahr der Pleite innewohnt.

    Die Machtfrage

    Zampano Ecclestone droht ein Lebensabend hinter Gittern. Die Justiz in London und München hat den 83-Jährigen im Visier, weil beim Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB im Jahr 2006 Bestechung im Spiel gewesen sein soll. Wenn der Brite verurteilt wird, muss er seinen Geschäftsführerposten räumen. Ecclestone würde ein riesiges Macht-Vakuum hinterlassen. Einen Nachfolger für den Boss aufzubauen, hat die Formel 1 seit Jahren versäumt. Ecclestone hält die Fäden in der Hand, sein Wille ist Gesetz. Sein Sturz könnte heftige Kämpfe um Geld und Einfluss auslösen.

    Die Personalfrage

    Der Sport braucht Helden und Charakterköpfe. Auch in dieser Hinsicht bewegt sich die Formel 1 auf eine Problemzone zu. Typen wie der selten um ein klares Wort verlegene Vettel-Kollege Mark Webber, der künftig

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