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Motorsport: Nur im Simulator Gas geben: So gehen Rennfahrer mit der Krise um

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Nur im Simulator Gas geben: So gehen Rennfahrer mit der Krise um

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    René Rast sitzt in seinem Simulator zu Hause in Bregenz. Hier kann der Audi-Pilot zumindest virtuell Rennen fahren.
    René Rast sitzt in seinem Simulator zu Hause in Bregenz. Hier kann der Audi-Pilot zumindest virtuell Rennen fahren. Foto: Audi Communications Motorsport

    Nach Rennfahren fühlt sich das nicht wirklich an. Obwohl es recht spektakulär aussieht. René Rast sitzt in diesen Tagen oft zu Hause in einer Ecke des Wohnzimmers. In einem Sitz, der auch so in seinem Rennfahrzeug montiert sein könnte. Vor sich mehrere Bildschirme. Es ist eine Art Rennsimulator, den der Audi-Pilot in seinem Haus in Bregenz aufgebaut hat. Damit muss er sich derzeit zufrieden geben. Auch im Motorsport finden momentan keine Rennen statt.

    Audi ist im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) und in der Formel E engagiert. Beide Rennserien ruhen derzeit. Die Formel E hatte ihre Saison bereits begonnen, nach fünf Rennen in Saudi-Arabien, Chile, Mexiko und Marokko allerdings folgte die erzwungene Pause. Eigentlich hätte Mitte März in China gefahren werden sollen, wegen der Corona-Krise war aber sehr frühzeitig klar, dass das nicht geht. Noch bevor das Virus auch Europa befallen hat. Die folgenden Rennen in Rom, Paris, Jakarta und Seoul wurden allesamt verlegt.

    Kommt es zu Geisterrennen?

    Ähnlich wie im Fußball sind auch in der Formel E Veranstaltungen ohne Zuschauer denkbar. Dann könnte man immerhin die Saison – wenn auch in abgespeckter Form – zu Ende bringen und es gäbe einen Champion. Der hätte eigentlich Ende Juli in London gekrönt werden sollen. Derzeit geht freilich niemand davon aus, dass dort Rennen realistisch sind, genauso wenig wie kurz zuvor in New York. Berlin steht noch am 21. Juni im Rennkalender. Éinziger Lichtblick: Die neue Saison soll erst im Dezember beginnen, es gäbe also durchaus ein großes Zeitfenster, um verlegte Rennen nachzuholen. Die Alternative wäre der Abbruch der Saison. Damit würden allerdings viele Sponsorenverträge nicht eingehalten werden, was erhebliche Kosten zur Folge hätte. Für Veranstalter und Hersteller.

    Bei Audi hat man zumindest noch keine Rechnung aufgemacht, was das bedeuten würde. Im Gegensatz zum Fußball ist der Konzern aus Ingolstadt und Neckarsulm nicht in die Formel E eingestiegen, um dort Geld zu verdienen. Es geht um Marketing und ums Image. Und dabei würden auch Rennen ohne Zuschauer helfen, da die TV-Übertragungen für eine große Reichweite sorgen.

    Die DTM hätte vom 24. bis 26. April in Zolder beginnen sollen. Der kürzlich veröffentlichte neue Rennkalender sieht nun den Auftakt vom 10. bis 12. Juli auf dem Norisring vor. Doch aus das scheint wenig realistisch. Als Saisonende ist der 13. bis 15. November in Monza geplant. Ob das alles so kommt? Keiner weiß es.

    Mathematik statt Boxenstopp

    Fahrer und Teamchefs müssen Geduld beweisen. Sie müssen sich eigenständig fit halten, von Audi gibt es da keine Vorschriften, aber fast täglichen Kontakt. Allan McNish, Teamchef des Audi-Formel-E-Teams, ist gerade in seinem Wohnsitz Monaco. Warten und sich so gut wie möglich vorbereiten auf den Tag X. Wann immer der sein mag. Als Lehrer seiner elfjährigen Tochter ist McNish gerade gefragt. Gestern stand Mathematik auf dem Stundenplan. „Die Situation ist schon sehr surreal“, sagt McNish.

    Die Formel 1 hat ihre Saison auch längst verschoben. Zur Unterhaltung für die Fans gibt es dort virtuelle Rennen. Das zweite steigt am Sonntag (21 Uhr) auf dem virtuellen Kurs in Melbourne. Diesmal wird auch Sebastian Vettels Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc dabei sein. Das erste Rennen hatte der chinesische Formel-2-Pilot Guanyu Zhou gewonnen.

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