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Motorsport: „Leider langweilig“

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„Leider langweilig“

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    Yeongam Das Grußplakat für Bernie Ecclestone wirkt wie ein böser Scherz. „Danke Mr. Ecclestone für 2013“ steht in fetten Lettern am Eingang des Formel-1-Fahrerlagers auf dem Korea International Circuit. Dabei hat der Grand-Prix-Zirkus den Streckenbetreibern von Yeongam bislang nur Millionen-Verluste und viel Spott gebracht. Vor der vierten Auflage des Großen Preises von Südkorea ist offener denn je, ob die Königsklasse danach noch einmal ins gesichtslose Marschland am Ostchinesischen Meer zurückkehren wird. „Mir ist gesagt worden, dass wir das letzte Mal hier sind“, verriet Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel.

    Die Chance auf weitere Formel-1-Gastspiele in Südkorea bezifferte selbst Promoter Won-Hwa Park zuletzt auf „50 zu 50“. Nur unter Vorbehalt taucht das Rennen noch im vorläufigen Kalender für 2014 auf. „Wir verhandeln noch mit Mr. Ecclestone“, erklärte Park. Grund: Die Veranstalter wollen beim Chefvermarkter schon wieder um einen finanziellen Nachlass bitten.

    Zudem sträuben sich die Organisatoren gegen den im vorläufigen Rennkalender für 2014 vorgesehenen Termin im April und wollen stattdessen weiter am Oktober festhalten, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa sagte. Anderenfalls sei davon auszugehen, „dass es finanziell im kommenden Jahr noch schlechter aussieht als heuer“, bekannte PR-Manager Yeong-Hoo Yu. Mehr als 36 Millionen Euro Minus machten die Südkoreaner mit ihrer Formel-1-Premiere 2010, ein Jahr später waren es sogar 41 Millionen. In der vergangenen Saison lagen die Verluste immer noch bei mehr als 26,5 Millionen Euro.

    „Wir tun, was wir können, um am Grand Prix festzuhalten, indem wir sparen“, versicherte Yu. Das aber wird kaum reichen. Noch immer verlieren sich kaum Zuschauer an der vom Aachener Formel-1-Baumeister Hermann Tilke entworfenen Strecke, auch wenn der Gouverneur der Provinz Jeollanam angeblich die Unternehmen der Region per Brief anwies, Tickets zu erwerben. „Es ist zu weit weg von Seoul“, klagte Lotus-Pilot Romain Grosjean. „Hier gibt es nichts. Die Gegend ist leider ein bisschen langweilig“, monierte WM-Spitzenreiter Vettel. Fast 400 Kilometer sind es von der Strecke bis in die Hauptstadt. Rund um den Kurs bieten graue Werften, Industriebrachen und Kiesgruben ein eher trostloses Bild. Aus den ehrgeizigen Plänen der Südkoreaner für ein touristisches Zentrum rund um die Strecke mit Hochhäusern, Flaniermeilen, einer Marina und einem Themenpark ist nichts geworden. „Motorsport in Korea steckt noch in den Kinderschuhen, die Formel 1 ist nicht so populär wie Baseball oder Fußball“, erklärte Sprecher Yu. Weder die Betreiber-Gesellschaft noch die Provinz haben derzeit die Mittel für die nötigen Investitionen.

    Training In beiden Übungseinheiten am Freitag fuhr Mercedes-Pilot Lewis Hamilton die schnellste Runde. In 1:38,673 Minuten lag der Brite 0,108 Sekunden vor Vettel. Knapp dahinter fuhr Rosberg auf den dritten Platz. Vieles deutet auf ein Duell zwischen

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