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Motorrad: Zahling trägt Weltmeister Stefan Bradl auf Händen

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Zahling trägt Weltmeister Stefan Bradl auf Händen

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    Motorrad-Weltmeister Stefan Bradl wird herzlich empfangen.
    Motorrad-Weltmeister Stefan Bradl wird herzlich empfangen. Foto: Fred Schöllhorn

    Stefan Bradl ist müde und glücklich zugleich. Zuerst die Trainingsläufe in Valencia, dann der Sturz im letzten Rennen und schließlich Anfang dieser Woche die Testfahrten: „Mit tut alles weh“, sagt der Motorradfahrer nach seiner Ankunft in München und fügt an: „Aber ich bin einfach nur glücklich. Ich werde mit den besten Piloten der Welt fahren und darauf freue ich mich riesig.“ Der Wechsel des Weltmeisters von der Moto2 in die Königsklasse MotoGP ist perfekt. „Die Verträge sind zwar noch nicht unterschrieben, aber in zwei bis drei Tagen sollte es soweit sein“, meint der Pilot, der bei der Ankunft gestern Mittag von seinem Fanklub begrüßt wird. Rund 60 Einwohner aus seiner Heimatgemeinde Zahling im Landkreis Aichach-Friedberg feiern am Münchner Flughafen den frisch gekürten Weltmeister und gratulieren mit Blumen und Plakaten.

    Jahresvertrag mit Honda-Team mit einer Option

    Erst holte sich der 21-jährige Mann aus Zahling am vergangenen Wochenende in Valencia den Titel, nun kommt als Krönung der Aufstieg zu den Stars der Zweiradszene wie Valentino Rossi oder Casey Stoner. „Als Weltmeister der Moto2 muss er jetzt und nicht irgendwann den Schritt in die MotoGP machen“, erklärt Helmut Bradl, der als Manager seines Sohnes die Gespräche mit den Honda-Verantwortlichen in Spanien führte. Weltmeister Stefan Bradl: Empfang in seiner Heimat

    Stefan Bradl hatte am Dienstag und Mittwoch auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren von Valencia als Anerkennung und Belohnung für seinen Titel bei Honda die bisherige WM-Maschine des Spaniers Toni Elias getestet.

    LCR-Teamchef Lucio Cecchinello, der sich nach der Saison von Elias getrennt hatte, war begeistert von Bradls Leistungen. „Es waren zwei positive Testtage mit Stefan. Ich bin von seinem Können und wie er das Motorrad studiert, beeindruckt. Er hat uns sehr präzises Feedback gegeben, wenn wir bedenken, dass es seine erste Ausfahrt mit einem MotoGP-Motorrad war“, erklärte der Italiener.

    Bereits im Sommer hatte Bradl Senior mit Cecchinello verhandelt, allerdings waren die Gespräche damals gescheitert. Da jedoch Cecchinellos Wunschkandidat Alvaro Bautista in der Zwischenzeit den Platz des tödlich verunglückten Italieners Marco Simoncelli im Team von Honda-Gresini eingenommen hat, kam Bradl wieder zum Zug.

    „Wir haben am Mittwochabend per Handschlag einen Jahresvertrag mit einer weiteren Option besiegelt“, erzählt Helmut Bradl. Zwar bestehe noch eine Finanzierungslücke, „aber ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Problem lösen“, hofft der Vizeweltmeister des Jahres 1991. Der Saisonetat in der MotoGP beträgt sechs Millionen Euro.

    Im kommenden Jahr fahren die Maschinen der MotoGP mit 1000 Kubikzentimeter, Stefan Bradl saß jetzt auf einem Modell mit 800 ccm. „Die Maschinen sind zwar nur 20 Kilo schwerer als in der Moto2, aber sie haben 100 PS mehr. 250 PS muss man erst mal in den Griff kriegen“, erzählt der Pilot von seinem Test. In der MotoGP sind im Gegensatz zur Moto2 Fahrhilfen wie beispielsweise eine elektronische Traktionskontrolle erlaubt. „Anders wären diese Maschinen aber nur schwer fahrbar“, schildert Bradl seine Eindrücke. Vom Empfang seiner Fans war der Weltmeister beeindruckt: „Das war Klasse, die haben sich richtig ins Zeug gelegt. Vielen Dank an die Zahlinger.“ Am Nachmittag stieg die WM-Party im Feuerwehrhaus des rund 550 Einwohner zählenden Ortes. Am Abend kamen 400 Gäste zum Empfang in Obergriesbach, wo sich der Sportler in Goldene Buch seiner Heimatgemeinde eintrug und am Samstag folgt der Besuch im Aktuellen Sportstudio des ZDF.

    „Danach hoffe ich, dass ich mal ein bisschen Zeit für mich habe“, sagt Stefan Bradl.

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