Der Rücktrritt von Lucien Favre hat Borussia Mönchengladbach gänzlich unvorbereitet getroffen. Nach der Niederlage gegen Köln am Samstag hatte Sportdirektor Max Eberl noch betont, dass man gemeinsam aus der misslichen Situation kommen wolle.
Einen Tag später konnte davon nicht mehr die Rede sein. Obwohl die Gladbacher den ganzen Tag versuchten, Favre vom Verbleib zu überzeugen, trat der Trainer zurück. Der Schock beim letztjährigen Tabellendritten sitzt tief. Zeit ihn zu verdauen, bleibt kaum. Bereits am Mittwoch steht das nächste Bundesligaspiel an. Dann gastiert der FC Augsburg in Gladbach.
Dass die Borussen dann bereits einen neuen Cheftrainer verpflichtet haben, scheint unwahrscheinlich. Bis dato gab es kaum Gründe, sich Gedanken um einen Favre-Nachfolger zu machen.
Im Spiel gegen den FCA soll wohl der bisherige Co-Trainer Frank Geideck auf der Bank sitzen. Doch im Hintergrund laufen nun auch Hochtouren Planungen und Gespräche, wenn man als Favre-Nachfolger verpflichtet.
Klopp sucht wohl Verein mit anderen Ambitionen
Auf der Wunschliste ganz oben stehen dürfte Jürgen Klopp. Doch wie auch an Weihnachten, bleibt einem der größte Wunsch aufgrund mangelnder Realisierbarkeit (hier ein Spaceshuttle, dort eben Klopp) wohl verwehrt. Der ehemalige Dortmunder würde zweifellos gut nach Gladbach passen. Er würde dort eine junge, talentierte und engagierte Mannschaft vorfinden. Allerdings dürfte der Coach wohl eher nach einem Verein mit einem etwas größeren finanziellen Spielrahmen Ausschau halten. Zudem genießt der ehemalige Dormunder gerade noch die fußballose Zeit.
Anders verhält es sich bei Jos Luhukay. Er wäre die "kleine Lösung". Seit seiner Entlassung am 5. Februar diesen Jahres ist er ohne Anstellung, wäre also verfügbar. Das Gladbacher Umfeld kennt er bestens, schließlich saß er bei der Borussia bereits 2007 und 2008 auf der Bank und führte die Gladbacher aus der zweiten Liga wieder zurück ins Oberhaus.
Als Außenseiter bei der Trainersuche gilt Markus Gisdol. Eberl hält viel von den Fähigkeiten des Hoffenheimer Trainers. Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Partien ist dieser im Kraichgau auch nicht mehr ganz fest im Sattel - und könnte bald auf dem Markt sein.