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Mesut Özil: Die Angst des Engländers beim Elfmeter

Mesut Özil

Die Angst des Engländers beim Elfmeter

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    Mesut Özil erlebt gerade eine schwierige Phase in seiner Karriere.
    Mesut Özil erlebt gerade eine schwierige Phase in seiner Karriere. Foto: Marcus Brandt (dpa)

    Insulaner gelten seit jeher als eigenwilliges Völkchen. Weil sie sich abkapseln vom Rest der Welt und ihre Traditionen mit Hingabe pflegen. Zum Beispiel die Briten. Einige Untertanen von Königin Elizabeth glauben gewiss noch, dass die Krauts, also die Deutschen, in ihrer Freizeit am liebsten Panzer fahren und abends eine Riesenschüssel Sauerkraut sowie einen Berg von Würsten vertilgen.

    Der britische Fußball und der Elfmeter

    Wir Festlands-Europäer sind nicht viel besser. In unseren Köpfen schwirrt noch immer das Bild des Briten umher, der Lammbraten an Minzsoße für eine Delikatesse und seine Insel für den Mittelpunkt der Erde hält. Außerdem verschießt er vom Elfmeterpunkt alle Bälle, die ihm der Schiedsrichter vor die Füße legt. Wobei, Letzteres ist kein Vorurteil, sondern eine durch unumstößliche Fakten belegte Tatsache.

    Nur: Woran es liegt, hat noch keiner herausgefunden. Vielleicht an der Minzsoße? Jedenfalls ist Mesut Özil vom gefeierten deutschen Nationalspieler bereits zum englischen Patienten geworden. Im Trikot mit dem Adler auf der Brust trat der Mittelfeldstar vier Mal an den Elfmeterpunkt und traf vier Mal. Bevor Özil von Real Madrid zu Arsenal London gewechselt war, hat er in seiner Laufbahn sieben von acht Elfmetern verwandelt.

    Mesut Özil verballerte

    Doch auf der Insel hat den Nationalkicker der rätselhafte Penalty-Virus befallen. In der Vorrunde der Champions League und im Achtelfinale gegen den FC Bayern verballerte Mesut zwei von zwei Versuchen.

    Den Inselkickern geht das seit Jahren so. Bei drei der vergangenen sechs WM-Turniere sind die Engländer im Elfmeterschießen gescheitert. Auch bei den Europameisterschaften 1996, 2004 und 2012 kam das Aus im Duell vom Punkt. Nationaltrainer Roy Hodgson will das Problem nun anpacken und zur Weltmeisterschaft nach Brasilien einen Sportpsychologen mitnehmen. Mithilfe eines Wissenschaftlers will er den Engländern die Angst vor einem möglichen Elfmeterschießen nehmen.

    Hodgson meint, es ginge darum, bei seinen Spielern die Fähigkeit zu entwickeln, die möglichen Schlagzeilen des nächsten Morgens aus dem Kopf zu bekommen.

    Wie recht Roy Hodgson doch hat. Nach Mesuts Fehlschuss gegen die Bayern witzelte die Daily Mail am nächsten Tag: „Özil ist nun einer von uns.“

    Da soll sich einer den Ball schnappen und vor Selbstbewusstsein strotzend zum Elfmeterpunkt schreiten? Als Engländer?

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