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Medienerlöse: Verteilung der TV-Gelder: DFL plant Regionalkonferenzen

Medienerlöse

Verteilung der TV-Gelder: DFL plant Regionalkonferenzen

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    Die DFL will die künftige Verteilung der Medienerlöse in drei Regionalkonferenzen mit den 36 Erst- und Zweitliga-Clubs beraten.
    Die DFL will die künftige Verteilung der Medienerlöse in drei Regionalkonferenzen mit den 36 Erst- und Zweitliga-Clubs beraten. Foto: Roland Weihrauch/dpa

    Der FC Bayern München führt auch diese Tabelle an. 70,64 Millionen Euro soll der deutsche Rekordmeister in der nächsten Saison aus der nationalen Vermarktung der TV-Gelder erhalten, und es dürfte niemanden überraschen, dass die Bayern mal wieder Spitzenreiter sind.

    Die nun vom "Kicker" veröffentlichte Verteilerliste könnte stattdessen einer alten Debatte neue Fahrt geben: Kann man das Aushängeschild der Fußball-Bundesliga eigentlich noch aufhalten? Und überhaupt: Ist die Verteilung der TV-Gelder gerecht? Die Bayern zweifeln daran nicht.

    "Ich glaube, wir waren immer in der Lage, faire und ernste Lösungen zu finden. Und ich bin überzeugt, dass uns das auch in diesem Jahr gelingt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Montag. Bis zum Ende dieses Jahres will die Deutsche Fußball Liga (DFL) darüber entscheiden, wie die Medienerlöse ab der Saison 2021/22 verteilt werden. Bis dahin sollen die Clubs der 1. und 2. Liga auf drei Regionalkonferenzen darüber diskutieren können.

    In der Bundesliga wird der Abstand der Top-Teams zum Rest immer größer

    Die Gespräche dürften hitzig werden. Denn manche Clubs finden: Die Top-Vereine dominieren die Bundesliga, ihr Abstand zum Rest wird immer größer. Und Meister werden sowieso immer die Bayern. Die "Kicker"-Zahlen liefern diesem Meinungsstreit nun eine aktuelle Grundlage.

    Arminia Bielefeld wird die Bayern nicht stoppen. Der Aufsteiger soll in der kommenden Spielzeit 29,8 Millionen Euro an Fernsehgeldern aus der deutschen Vermarktung bekommen. Die Arminia ist dadurch Letzter der Fußball-Bundesliga. Die mehr als 40 Millionen Euro hohe Differenz erklärt aber noch lange nicht, warum die Bayern zuletzt zum achten Mal in Serie die deutsche Meisterschaft gewonnen haben. Denn im Vergleich zu Dauerverfolger Borussia Dortmund (69,73 Millionen Euro) verdienen die Münchner nur unwesentlich mehr, selbst Bayer Leverkusen (67,47) und RB Leipzig (65,96) sind nicht weit weg.

    Die nationale Dominanz der Münchner lässt sich eher aus der internationalen Vermarktung der TV-Rechte ableiten. "Die TV-Gelder aus den internationalen Wettbewerben sind Gift für die Wettbewerbsfähigkeit in den nationalen Ligen", sagte Fortuna Düsseldorfs Vorstandschef Thomas Röttgermann zuletzt der Deutschen Presse-Agentur. Richtig Geld machen Teams wie die Bayern oder der BVB mit den TV-Geldern aus der Champions League.

    Zudem profitieren Spitzenclubs wie Real Madrid, Juventus Turin oder eben der FCB von einem Bonussystem der UEFA, das die internationalen Erfolge in den vergangenen zehn Jahren honoriert.

    Dieses Bonussystem hat die UEFA erst zur Saison 2018/19 auf Druck der Topclubs eingeführt. Denn Europas Beletage profitiert am stärksten davon. Die Königsklasse wird längst von wenigen Clubs dominiert. Und genau diese Vereine verdienen das meiste TV-Geld, es ist einer der bedeutendsten Gründe für einen Teufelskreis, der in die nationalen Ligen hineinwirkt. In Deutschland gewinnt seit Jahren der FC Bayern die Meisterschaft, in Spanien bestimmen Real oder der FC Barcelona den Titelkampf, in Frankreich dominiert Paris Saint-Germain, in Italien holte Juventus am Sonntag den neunten Meistertitel nacheinander.

    Bricht eine Lanze für die 50+1-Regel: Freiburg-Coach Christian Streich.
    Bricht eine Lanze für die 50+1-Regel: Freiburg-Coach Christian Streich. Foto: Sascha Steinbach/epa Pool/dpa

    Freiburgs Trainer Christian Streich brachte eine fairere Verteilung der TV-Gelder ins Spiel

    Es gibt in Deutschland eine (noch) sehr junge Generation, die nie einen anderen Meister als den FC Bayern erlebt hat. Wie sich das ändern soll, ist unklar. Lösungsvorschläge gab es schön häufiger. Sie werden oft etwas allgemein formuliert wie jener von Freiburgs Trainer Christian Streich in der Süddeutschen Zeitung: "Eine fairere Verteilung der Fernsehgelder wäre vielleicht ein Ansatzpunkt für etwas mehr Chancengleichheit."

    Manchmal klingen sie aber auch äußerst deutlich und sogar radikal wie dieser von Jan Lehmann, dem kaufmännischen Vorstand des FSV Mainz 05, der dem Kicker sagte: "Man müsste die Medienerlöse der Bundesliga, national wie international, komplett gleich verteilen."

    Diesen Weg wiederum würden die Topclubs der Liga sicher nicht mitgehen. Vereine wie Bayern und Dortmund gelten bei den TV-Erlösen als die Zugpferde der Liga. "Ohne den FC Bayern und ohne Borussia Dortmund würden wir diese Ergebnisse bei den TV-Geldern gar nicht erzielen", sagte RB Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff. Was für den 44-Jährigen bedeutet: "Performance muss belohnt werden." (dpa)

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