Manny Pacquiao geht als einer der weltweit größten und anerkanntesten Athleten in den "Jahrhundert-Boxkampf" gegen seinen Konkurrenten Floyd Mayweather. Der Philippine ist nicht nur einer der bestbezahlten Boxer auf dem Planeten - sein Ruhm reicht weit über den Sport hinaus. Der 36 Jahre alte Star ist auch Politiker, Sänger, Schauspieler, Geschäftsmann, Basketball-Profi und ein christlicher Prediger.
Film "Kid Kulafu" zeigt den sagenhaften Aufstieg von Manny Pacquiao
Der 1978 geborene Pacquiao wuchs unter ärmlichen Bedingungen in einem verschlafenen philippinischen Hafenstädtchen auf. Als er Mitte der 1980er Jahre mit dem Boxen begann, wollte er eigentlich nur Geld verdienen, um seine Familie zu ernähren. Für seinen ersten Kampf soll er dem Film "Kid Kulafu" zufolge gerade mal zwei Euro bekommen haben. Der Streifen über das Leben der Box-Größe wurde vor Pacquiaos Kampf gegen Mayweather ausgestrahlt. Der Titel spielt auf den ersten Spitznamen des Boxkämpfers an. Dieser stammte von einem billigen Wein, dessen leere Flaschen Pacquiao als Kind gesammelt und verkauft haben soll. Seinen ersten Profi-Kampf hatte der Philippiner 1995 im Alter von 16 Jahren.
Seitdem blickt er auf 56 Siege, fünf Niederlagen und zwei unentschiedene Kämpfe zurück. Heute trägt Pacquiao den stolzen Spitznamen "Pacman" und hat es als einziger Faustkämpfer geschafft, in acht verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister zu werden. Sein Verdienst im Jahr 2014 wird auf umgerechnet etwa 38,4 Millionen Euro geschätzt.
Auf den Philippinen fiebern die Menschen schon dem großem Duell gegen Floyd Mayweather am 2. Mai hingegen. Pacquiaos Boxkünste bewirken häufig etwas Gutes in seiner Heimat: Währen seiner Kämpfe sinkt die Kriminalitätsrate dort gen Null, da das ganze Land gebannt vor den Bildschirmen sitzt. Wo er auch auftaucht, immer ist ihm eine Menschenmenge auf den Fersen, die ein Autogramm oder ein Foto ihres Idols ergattern will.
Box-Legende Muhammad Ali unterstützt Pacquiao vor dem "Jahrhundertkampf"
Auch in den USA sorgte Pacquiao bei seinem ersten Besuch im Weißen Haus 2011 für reichlich Trubel: Als er eine Straße überquerte, versuchten gleich mehrere Fahrer mit ihren Handys einen Schnappschuss von ihm zu machen - die Folge war eine Karambolage. Das Treffen mit dem US-Präsidenten Barack Obama bezeichnete die Box-Größe als "unvergesslichen Moment" in seinem Leben.
Zu Pacquiaos zahlreichen Fans gehört auch der weltgrößte Boxer Muhammad Ali, der seit dem "Thrilla in Manila" gegen Joe Frazier im Jahr 1975 selbst Heldenstatus auf den Philippinen genießt. Er hofft, dass sich der fünffache Vater im Kampf gegen den bislang unbesiegten Floyd Mayweather Junior am 2. Mai in Las Vegas durchsetzen kann. "Mein Dad ist durch und durch Pacquiao-Fan", sagte Ali's Tochter Rasheeda dem Promiportal TMZ. "Er weiß, dass Manny ein großartiger Kämpfer ist, aber es geht mehr um das, was er außerhalb des Rings macht. Er ist so ein wohltätiger Mensch." Mayweather vs. Pacquiao: Staredown in Hollywood
Als Politiker will sich Pacquiao für die Armen einsetzen
Mit seinem politischen Wirken wolle er den Menschen etwas von den Wohltaten wiedergeben, die er in seiner Traumkarriere erfahren habe, sagte Pacquiao. 2007 begann er als Abgeordneter in der philippinischen Provinz Süd-Cotabato seine politische Karriere. Er wolle den Massen dienen, die bei jedem Kampf standhaft zu ihm hielten - ob Sieg oder Niederlage. "Ohne ihre Unterstützung gebe es keinen Manny Pacquiao", sagt der Boxstar. Als Staatsdiener wolle er mehr für die Armen machen. "Ich weiß, was Armut bedeutet", sagte Pacquiao. 2010 und 2013 wurde er zum Abgeordneten der Provinz Sarangani gewählt.
Ans Aufhören denkt Pacquiao noch lange nicht. Auch wenn er im Kongress als Abgeordneter mit der höchsten Zahl von Abwesenheiten kritisiert wurde, strebt Pacquiao für 2016 ein höheres Amt an. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich als Senator kandidieren werde", sagte er im Juli 2014 einem Radiosender in Manila, als er nach seinen Plänen für den Ruhestand gefragt wurde. Wie es mit der Präsidentschaftskandidatur stünde? "Daran denke ich jetzt nicht", sagte Pacquiao. "Meine Zukunft überlasse ich Gott." AZ/dpa