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Martin verliert bei Chavanel-Sieg fast 20 Minuten

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Martin verliert bei Chavanel-Sieg fast 20 Minuten

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    Martin verliert bei Chavanel-Sieg fast 20 Minuten
    Martin verliert bei Chavanel-Sieg fast 20 Minuten Foto: DPA

    Der Franzose holte sich gleichzeitig das Gelbe Trikot vom Schweizer Fabian Cancellara. "Ich hatte heute schlechte Beine. Das ging schon die ganze Woche so. Das müssen wir jetzt analysieren", sagte der enttäuschte Martin und fügte hinzu: "Jetzt konzentriere ich mich auf Etappensiege." Als sein Rückstand auf drei Minuten angewachsen war, "habe ich rausgenommen, da kam es dann auch nicht mehr auf die Zeit an", sagte er.

    Auch im Vorjahr waren die Alpen für Martin ein schlechtes Terrain gewesen: Auf dem kleinen Sankt Bernhard hatte der Columbia-Radprofi einen ähnlichen Rückschlag erlitten. Nun will er Helferdienste für seinen Sprint-Kapitän Mark Cavendish leisten und im Zeitfahren am vorletzten Tag der 97. Tour de France in Bordeaux auftrumpfen. Das Weiße Trikot und eine gute Platzierung im Gesamtklassement sind nach seinem rabenschwarzen Tag außer Reichweite.

    Auf dem Schlussanstieg hinauf nach Rousses blieb der Schlagabtausch der Topfavoriten aus. Dies nutzte Chavanel, der als Solist die Skistation erreichte und seinen zweiten Etappensieg nach Spa bei dieser Tour feierte. Tageszweiter wurde der

    "Das war heute eine geglückte Revanche. Ich habe mir das Gelbe Trikot wiedergeholt, dass ich in Arenberg nur wegen eines Defektes verloren hatte", sagte Chavanel, der bereits nach seinem Sieg in Spa einen Tag das "Maillot Jaune" getragen hatte. In der Gesamtwertung führt er nun vor dem australischen Weltmeister Cadel Evans (+ 1:25 Minuten Rückstand) und dem Kanadier Ryder Hesjedal (1:32).

    Der bisherige Spitzenreiter Cancellara brach indes wie Martin völlig ein, verlor 14:12 Minuten und rangiert nicht mehr unter den Top Ten. "Die Hitze und der Stress haben mich fertiggemacht. Morgen fahre ich wieder in einem normalen Trikot, dann wird es ruhiger", sagte Cancellara.

    Der Schlussanstieg hinauf zum 1168 Metern hohen Wintersportort sorgte nach 165,5 Kilometern wie erwartet für die Entscheidung. Der große Showdown der Klassementsfahrer blieb aber aus, Vorjahressieger Alberto Contador und Lance Armstrong tasteten sich nur vorsichtig ab.

    Bei der einzigen Bergankunft in den Alpen am Folgetag werden die Favoriten, die geschlossen 1:47 Minuten nach Chavanel ankamen, in Morzine-Avoriaz die Karten auf den Tisch legen. Nicht in Topform scheint Armstrongs Edelhelfer Andreas Klöden zu sein, der dem Tempo der anderen Spitzenfahrer nicht folgen konnte.

    Bereits nach fünf Minuten hatte sich ein Quintett um den deutschen Meister Christian Knees und den Cottbusser Danilo Hondo bei brütender Hitze vom Feld gelöst. Schnell erarbeiteten sich die "Flüchtlinge" einen Vorsprung von acht Minuten, am letzten Berg war aber nur noch Bergtrikot-Träger Jérôme Pineau (Frankreich) übrig. 14 Kilometer vor dem Ziel rauschte dann Chavanel nach vorn.

    Knees' couragierte Fahrt an der Spitze des Feldes dürfte vor allem Milram-Teamchef Gerry van Gerwen erfreut haben. Bei der bislang ergebnislosen Suche nach einem neuen Sponsor ist der Niederländer über jeden Tag froh, an dem einer seiner Profis das Jersey mit dem Markennamen werbewirksam durch Frankreich trägt. Am Vortag hatte van Gerwen eingeräumt, im Existenzkampf nur noch auf den aktuellen Geldgeber Nordmilch zu hoffen.

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