Marianne Buggenhagen ballte nach ihrem Silber-Coup mit der Kugel die Fäuste und verkündete mit breitem Grinsen: "Ich bin jetzt motiviert ohne Ende!" Die Rede war am Samstagabend von Rio de Janeiro, wo 2016 die nächsten Paralympics anstehen. Die Rollstuhlfahrerin ist dann 63 Jahre alt und will es noch mal wissen.
Auch in der ungeliebten Disziplin kann Buggenhagen triumphieren
Vom Alter ließ sich die Berliner Behindertensportlerin noch nie bremsen, und auch den Regularien trotzte sie einmal mehr. Weil die Paradedisziplin Diskus in ihrer Handicap-Klasse im Vorfeld dieser Spiele gestrichen wurde, durfte Buggenhagen nur im Kugelstoßen ran. "Das ist nicht unbedingt mein Ding", sagte sie. "Ich habe gedacht, vielleicht kämpfe ich um Bronze...und jetzt ist es Silber!"
Buggenhagen ist im deutschen Sport einmalig, 13 Medaillen beim wichtigsten Wettkampf im Behindertensport wurden ihr schon umgehängt. Dennoch freute sie sich in London wie beim ersten Mal. Daran konnte auch das Nachspiel um Siegerin Yang Liwan nichts ändern. Es wurde angezweifelt, ob die Chinesin in der Klasse startberechtigt war. Der Protest wurde abgewiesen, Buggenhagen war dennoch eine Gewinnerin.
Ab jetzt läuft die Vorbereitung für Rio
Spätestens in Rio - wo neue Regeln greifen - kann die Physio- und Ergotherapeutin tatsächlich wieder Gold erobern. Die Kampfansage hat sie bereits formuliert: "Dann geht es wieder Frau gegen Frau." dpa