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Marco Reus: Flensburg liegt nicht in dieser Welt - Die Pressestimmen

Marco Reus

Flensburg liegt nicht in dieser Welt - Die Pressestimmen

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    Marco Reus wird in den Pressestimmen für sein Verhalten stark kritisiert.
    Marco Reus wird in den Pressestimmen für sein Verhalten stark kritisiert. Foto: Friso Gentsch (dpa)

    Süddeutsche Zeitung: Blick in eine entrückte Welt - Die Geschichte von Marco Reus erzählt mehr über das Milieu, in dem er tätig ist, als manche wissenschaftliche Abhandlung das könnte. Diese Geschichte erlaubt einen Blick in eine entrückte Welt, in der schon Talente über jedes Maß hinaus hofiert werden und gleichzeitig ungeschriebenen Regeln folgen müssen, um in der Parallelwelt einer Mannschaftskabine akzeptiert zu werden. Zu diesen Regeln gehört das Auto, dessen technische Daten ebenso den Stellenwert eines Spielers wiedergeben wie die Monstrosität des Gehalts. Diese entrückte Welt hat eigene Recht- und Moralvorstellungen, in ihr gibt es keine Behörden, bei denen man Autos anmelden muss, auch Flensburg liegt nicht in dieser Welt. Fahren ohne Führerschein: 540.000 Euro Strafe für Reus

    Spiegel: Spiegelbild statt Superheld - Ein 25-Jähriger wie Marco Reus, der nach Hauptschule Fußballprofi wurde, ist damit aufgewachsen, dass das Mantra vom "Sportler als Vorbild" zur Phrase verkommen ist. Er hat ohne größere theoretische oder gar moralische Vorbereitung Karriere gemacht in einer Welt, in der sich die Erzählung von Erfolg grundlegend verändert hat: Zu Reichtum kommt im beschleunigten Kapitalismus nicht, wer sich an die Regeln hält, sondern der, der sie auf besonders clevere Weise zu seinen Gunsten auslegt oder sogar bricht. Es ist dieses gesellschaftliche Vorbild, das den Einzelnen prägt und nicht umgekehrt. Die Kunstfigur Marco Reus mag wie ein Held inszeniert werden. Der Privatmann Marco Reus ist es deshalb noch lange nicht. Er wäre mit dieser Rolle völlig überfordert. Sein Verhalten ist kein Vorbild für die Gesellschaft - sondern ihr Spiegelbild.

    Suspendieung von Reus gefordert

    t-online: Nicht nur Reus versagt in seiner Rolle als Vorbild - Erschreckend ist die Reaktion seitens seines derzeitigen Arbeitgebers Borussia Dortmund. "Er hat unsere komplette Solidarität, wir stehen zu Marco wie eine Eins, gar keine Frage", erklärte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Selbstverständlich soll der Klub seinen Spieler nicht in Bausch und Bogen verdammen. Aber eine ausdrückliche Missbilligung des Verhaltens des Spielers wäre doch wünschenswert - am besten durch eine Suspendierung nach seiner Genesung für ein oder zwei Spiele. Trainer Jürgen Klopp verteidigt Marco Reus

    Bild: Als Vorbild krachend durchgefallen - Auch wenn 540 000 Euro Strafe ein Haufen Geld sind, bleibt der fade Beigeschmack, dass sich da ein Promi möglicherweise freikaufen konnte. Fahren ohne Führerschein ist schlimm genug. Die Beschaffung eines gefälschten holländischen Führerscheins ist aber noch ein ganz anderes Kaliber.  Als Reus wegen einer Verletzung die WM verpasste, haben zu Recht alle Fans Mitleid gehabt. Das ist in diesem Fall nicht angebracht!  Reus ist gewiss ein toller Fußballer. Als Vorbild ist er aber krachend durchgefallen.

    Ruhrnachrichten: Marco Reus hat im Alltag versagt - Selbst heißblütigste BVB-Fans schockt der Mix aus Dummheit, Naivität, Verantwortungslosigkeit und vielleicht auch Arroganz des jungen Mannes, der in Interviews bisher immer freundlich, fast bescheiden rüberkam. AZ

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