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Maradona und Demichelis: Antwort auf dem Platz

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Maradona und Demichelis: Antwort auf dem Platz

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    Maradona und Demichelis: Antwort auf dem Platz
    Maradona und Demichelis: Antwort auf dem Platz Foto: DPA

    "Wir haben keine Zeit an Schweinsteiger zu denken. Meine Jungs denken nur an das Spiel und die Möglichkeit, eine Revanche zu haben", sagte Argentiniens Trainer Maradona mit Blick auf den Elfmeter-Krimi von Berlin. 2006 schmorte Lionel Messi auf der Bank. Vor der Neuauflage des Viertelfinales gegen Deutschland am 3. Juli in Kapstadt wurde er zumindest einen Tag vor der Abreise ans Kap noch nicht von der Leine gelassen. Zwar wollte der Super-Kicker mitmachen, aber wegen eines grippalen Infekts ging sein Coach im Training kein Risiko ein.

    Messi soll dabei sein, wenn die "Gauchos" auf die verbalen Grätschen aus dem DFB-Lager mit Toren reagieren wollen. "Für mich ist nicht so wichtig, was gesagt wird. Für mich ist wichtig, was Samstag auf dem Platz ist. Da werden wir die Antwort geben", sagte Demichelis am Donnerstag in Pretoria. Schweinsteiger könne eine Stunde lang so reden, er würde ihm keine Aufmerksamkeit geben. "Die Äußerungen klingen nicht so, als ob sie viel Respekt vor uns hätten", sagte der Abwehrmann. Nach dem Sieg der "Gauchos" im Testspiel im März (1:0) sei das aber angebracht.

    Von den gezielten Sticheleien der Bayern-Mitspielern will sich Demichelis mit seinem Team nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Und Maradona ist sowieso voll auf das Spiel in Kapstadt fokussiert, deshalb hielt er sich mit den verbalen DFB-Grätschen auch nicht lange auf. "Es interessiert mich nicht, was sie über Elfmeter oder Tritte sagen", oder dass man ein schlechter Verlierer sei, entgegnete der Star-Coach. "Wir werden Deutschland attackieren, gewinnen und das ist es, was Schweinsteiger nervös macht."

    Bei den "Gauchos" war der Medienandrang riesengroß. Mehrere hundert Journalisten kamen zu den wenigen öffentlichen Trainingsminuten in Pretoria. Messi war nicht zu sehen und schnell fragten sich die Reporter, ob der Offensiv-Künstler ernsthaft krank ist oder ob es nur ein kleines Poker-Spielchen war, um die Deutschen in Sicherheit zu wiegen. Fieber habe er keines, hieß es aus der medizinischen Abteilung.

    Maradona, der Kritik an Innenverteidiger Martin Demichelis zurückwies, betonte, keine "große Sorge" vor der Partie am 3. Juli zu haben. "Wenn wir gleich viel Ballbesitz haben, dann sind wir im Vorteil, weil wir den Ball besser kontrollieren können. Wie wir im März gegen Deutschland gespielt haben, war taktisch perfekt", sagte Maradona vor der WM-Partie in einem Interview des "Tagesspiegel". Angesprochen auf Superstar Lionel Messi wünschte sich Maradona ein Ende der Vergleiche. Das müsse aufhören, sagte der Trainer. "Messi sprengt alle Schubladen. Er ist so gut, dass er mit einer Krone auf das Spielfeld gehen könnte."

    Nach außen hin gibt sich das Team um Zauberer Messi vor dem WM-Klassiker im Viertelfinale cool. Aber die Schweinsteiger'schen Provokationen in bester Uli-Hoeneß-Manier haben die "Gauchos" hinter den Kulissen schon geärgert. Dass Kapitän Phlipp Lahm sie dann als schlechte Verlierer darstellte und Oliver Bierhoff ihnen gute Manieren auf dem Platz absprach, kratzte zusätzlich am Stolz.

    Immerhin verleiteten die Aussagen des deutschen Mittelfeldchefs Schweinsteiger ("Es geht schon vor dem Spiel los, wie sie gestikulieren und versuchen, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Das ist respektlos, aber die Argentinier sind so") Maradona dazu, wie ein argentinischer Staatsmann zu sprechen. "Was ist mit dir los, Schweinsteiger. Bist du nervös?", fragte Maradona in die TV-Kamera. So war der frühere Präsident Néstor Kirchner oftmals seinen Gegnern gegenübergetreten.

    Am 3. Juli sind Demichelis und seine FCB-Teamkollegen Gegner. Kontakt hatten sie in dieser Woche noch nicht. "Ich habe ein paar SMS geschrieben mit Miro Klose und Philipp Lahm. Wir sind gute Freunde", sagte Demichelis. Aber seit dem Einzug ins Viertelfinale ist Funkstille.

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